Istanbul. Der Geschäftsführer von TNT Express Türkei Turgut Yildiz sieht die wirtschaftliche Zukunft des Landes positiv: „Die türkische Wirtschaft wächst stark und schneller als die vieler anderer Länder. Ich bin optimistisch, da die Türkei eine junge und dynamische Bevölkerung besitzt und die geografische Lage perfekt ist. Das Land hat einen kulturellen Vorteil beim Handel mit dem Nahen Osten, Afrika und den früheren USSR-Republiken Georgien, Aserbaidschan, Usbeki stan, u.a.. Der Logistikmarkt der Türkei (inklusive Luftfracht, Seeschifffahrt, Straßen- und Eisenbahntransport sowie verbundene Infrastruktur und Dienstleistungen) wächst laut Yildiz um 12-13 Prozent pro Jahr.
Rund 85 Prozent des Logistikumsatzes der Türkei wird über den Straßentransport von Gütern erzielt. Danach folgt die Seefracht mit rund sieben Prozent. Bisher existieren allerdings noch keine verkehrstechnisch gut angebundenen Logistikzentren mit Freihandelszonen.
„Als Teil des Logistikmarktes wächst natürlich auch der inländische und der internationale Expressmarkt. Im lokalen Markt agieren hauptsächlich kleinere türkische Unternehmen. Der internationale Markt wird durch die großen Integratoren bestimmt. Der einzig fehlende Teil ist noch die logistische Infrastruktur im Lande, die noch weiter entwickelt werden muss. Damit sind nicht nur Straßen und Depots gemeint, sondern auch die Zollbestimmungen, die Richtlinien für Auslandsinvestitionen, etc..“, sagt Yildiz.
Gemäß des Geschäftsführers von DHL Express Türkei Michel Akavi liegt eine Besonderheit des Marktes darin, dass er durch das Ministerium für Außenhandel und Zollbelange geregelt wird. Mehr als 50 Prozent des internationalen Marktes imn der Türkei werden demnach durch DHL Express beherrscht.
Trotz der europäischen Schuldenkrise und dem arabischen Frühling ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Türkei laut Turkstat um 8,8 Prozent im zweiten Halbjahr 2011 gewachsen. Das Land gilt unter Kennern als „kleines China“, da die Produktionskosten vergleichbar niedrig liegen. (rup)