Das vorgeschlagene EU-Programm Marco Polo für die "Förderung von Alternativen zum Straßengüterverkehr" ist nach Auffassung des Berichterstatters des Europäischen Parlaments (EP), Philip Charles Bradbourn, "kein wirksames Instrument zur Verringerung der Umweltverschmutzung und Verkehrsüberlastung". So steht es im 27-seitigen Bericht des britischen Christdemokraten an den EP-Verkehrsausschuss, der diese Vorlage für das Abgeordnetenplenum erstmals diskutierte. Bradbourn findet den Entwurf des am 1. Janauar 2003 beginnenden Programms einseitig, da es den Lkw-Verkehr von einer Förderung ausschließt. Die EU-Kommission selbst habe in ihrem Verkehrsweißbuch festgestellt, dass nicht nur 10 Prozent der EU-Straßen von Staus betroffen seien, sondern auch 20 Prozent des Schienennetzes. Deshalb sollte Marco Polo nach Bradbourns Meinung nicht dazu führen, dass "die Verkehrsüberlastung von einem Verkehrsträger auf einen anderen verlagert wird". Zum anderen werde ignoriert, dass es zum Straßentransport "nicht immer eine lebensfähige Alternative” gebe und dass er "fester Bestandteil der intermodalen Logistikkette" sei. Die EU-Kommission widersprach, denn das Ziel von Marco Polo sei die Förderung des intermodalen Verkehrs. Für eine Balance der Verkehrsträger gebe es andere Programme. (vr/dw)
EU-Programm Marco Polo in der Kritik
Berichterstatter des Europäischer Parlaments findet den Entwurf des Programmes zu einseitig