Ein neuer Würfel

Aufgerüstet: Geschäftsführer Erwin Stöhr setzt in seinem Fuhrpark den CarCube ein Ein neuer Würfel im SpielMit dem CarCube will der belgische Telematikanbieter Punch Telematix nun auch deutschen Kunden helfen, Touren und Geschäftsabläufe weiter zu optimieren. Steigende Dieselpreise (siehe Beitrag ab S. 24) und streng reglementierte Lenk- und Ruhezeiten lassen die Margen der Transportunternehmen sinken. Um die Kosten im Griff zu haben, müssen Fuhrunternehmen ihre Ausfallzeiten minimieren, sprich den Fahrereinsatz und die Routenplanung optimieren. Erwin Stöhr, Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition, sucht seit Jahren schon ein Telematiksystem, das ihm dabei hilft. "Das System sollte die Elemente Telefon, Navigation und Ortung beinhalten und zusätzlich die Aufträge übermitteln", umreißt Stöhr seine Vorgaben. Seit Jahresbeginn setzt das Fuhrunternehmen aus dem schwäbischen Munderkingen das Car-Cube-System von Punch Telematix ein. Der aus Belgien stammende Anbieter wagte zum Jahreswechsel den Schritt in den deutschen Telematikmarkt und will mit seiner Lösung nicht nur Stöhr überzeugen. Die Daten zwischen dem Car-Cube-System und der Speditionszentrale werden via Internet übermittelt. Dafür benötigt der Disponent lediglich einen Internetbrowser sowie sein Passwort. Drei Monate testete der europaweit agierende Logistikdienstleister Stöhr das System und nutzte die Zeit, um seine Fahrer und Disponenten mit der neuen Art der Kommunikation vertraut zu machen. "Die direkte Übermittlung der Frachtdaten ist für uns ein großer Vorteil", resümiert Erwin Stöhr, "der Disponent schickt alle Daten samt Anfahrtskoordinaten an den CarCube, sodass der Fahrer nichts mehr von Hand eingeben muss." Zudem sendet die Zentrale ihre Meldungen einfach auf das Display des CarCube und muss nicht mehr via Handy oder per Funk mit dem Fahrer kommunizieren. "Dank der permanenten Ortung wissen die Tourenplaner zudem immer genau, wo sich das Fahrzeug gerade befindet", berichtet Stöhr. "Damit sind wir zu jeder Zeit gegenüber den Kunden aussagefähig und können direkt auf auftretende Probleme reagieren." Die neu gewonnenen Transportdaten wollen die Schwaben auch dafür nutzen, um eigene Prozesse zu analysieren und die Abläufe rund um den Fuhrpark zu verbessern. Die Hardware für die 50 umgerüsteten LKW zahlte die Spedition aus eigener Tasche. Für Service, Schulung und Updates sind monatlich zwischen 120 und 150 Euro pro Fahrzeug fällig. Stöhr rechnet damit, dass sich die Investition in drei bis vier Jahren amortisiert hat. Bis dahin wollen die mit eigenen Niederlassungen in den Niederlanden, Frankreich und Spanien aktiven Belgier von Punch Telematix weiter wachsen. Neben Stöhr setzen mittlerweile auch andere Speditionen wie Sievert Transporte Handel aus Lengerich (220 CarCubes), die Werner Ruploh Spedition aus Beckum (150 Einheiten) und die Schweiger Internationale Spedition aus Münchsmünster (70 Einheiten) das neue Produkt ein. So soll es aus Sicht von Carsten Holtrup weitergehen. "Wir wollen binnen zwei Jahren zu den drei führenden Anbietern von Telematiksystemen in Deutschland gehören", zeigt sich der Geschäftsführer der Punch Telematix Deutschland GmbH ehrgeizig. ❙❚■ Rocco Swantusch

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