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DSLV: Vorwurf der Preistreiberei haltlos

23.04.2007 08:30 Uhr

Spediteure zeigen sich verärgert über Vorwurf des Verladerverbandes BME, die Transportbranche betreibe Preistreiberei

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Bonn. Verärgert hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) auf den Vorwurf des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) reagiert, die Transportbranche betreibe Preistreiberei. Es sei wenig hilfreich und sehr durchsichtig, wenn die Verlader die Dienstleister pauschal bezichtigten, aufgrund der neuen Lenk- und Ruhezeitenverordnung „munter an der Preisschraube zu drehen“, ohne auf konkrete Fälle einzugehen, kritisierte DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge in einer Pressemitteilung. Der DSLV halte den erhobenen Zeigefinger des BME für nicht angebracht. Denn die Logistikbranche sei durchaus in der Lage, ihr Kosten- und Preismanagement zu beurteilen. „Auch wir als Branchenvertreter haben unsere Mitglieder in keinster Weise dazu aufgefordert, ihre Preise aufgrund der neuen Lenk- und Ruhezeitenverordnung anzuheben. Das dürfen wir schon aus kartellrechtlichen Gründen nicht“, führte Rogge an. Allerdings habe der DSLV anlässlich vieler Gelegenheiten auf die kostenmäßigen Auswirkungen des neuen Arbeitszeitgesetzes hingewiesen. Dieses sei zwar schon seit dem 1. September 2006 in Kraft. Die konkreten Auswirkungen der neuen Arbeitszeitregelung bekämen viele Unternehmen aber erst jetzt zu spüren, weshalb das Thema auch in die aktuellen Preisverhandlungen argumentativ einfließe, hieß es in der Pressemitteilung weiter. „Wenn ein Unternehmen versucht, Kosten, die ihm aufgrund staatlicher Vorschriften entstanden sind, am Markt weiter zu geben, hat das nichts mit Preistreiberei zu tun, sondern spricht eher für eine umsichtige Firmenpolitik. Auch die Mitglieder des BME würden jederzeit so handeln.“ Die Behauptung, das Arbeitszeitthema sei bereits Gegenstand der letztjährigen Preisgespräche gewesen, lasse sich für den DSLV nicht nachvollziehen. Als wesentliche Kostentreiber des vergangenen Jahres nennt Rogge die hohen Dieselkosten, die Verknappung des Frachtraumes und die Kosten durch die Einführung des Digitalen Tachographen. „Was der BME gerade versucht, ist eine unzulässige Vereinfachung, ja fast Verdrehung der Tatsachen. Wir können nur hoffen, dass dieser Stil keine Nachahmer unter den Wirtschaftsverbänden findet“, erklärte Rogge. „Die verladende Wirtschaft wird nicht umhin kommen, für den Transport künftig tiefer in die Tasche greifen“, so Rogge weiter. Viele Auftraggeber hätten dies inzwischen auch akzeptiert. Beim Rest wolle die Branche nach Rentabilitätsgesichtspunkten selektieren. Gelinge die Kostenweitergabe nicht, blieben laut der Pressemitteilung Innovationskraft und das hohe Leistungsniveau der Branche auf der Strecke. Und dies kann nach Meinung Rogges gerade jetzt nicht im Interesse der Auftraggeber liegen. (tz)

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