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Digitalisierung: Umsetzungsstand in der Logistik noch niedrig

24.07.2020 11:22 Uhr
Digitalisierung
Detail aus der neuen BVL-Studie: Während die Chancen der Digitalisierung leicht höher beurteilt werden, werden die Risiken etwas geringer eingeschätzt als noch im Jahr 2016
© Foto: kamonrat/stock.adobe.com

Für die neue Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“ befragten Experten von BVL.digital und der TU Hamburg rund 300 Logistiker.

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Bremen. Der Digitalisierung räumen Logistiker einen hohen Stellenwert ein, der Stand der Umsetzung ist aber relativ niedrig. Das zeigt die neue Ausgabe der Studie „Trends und Strategien in Logistik und Supply Chain Management“. Experten von BVL.digital und des Instituts für Logistik und Unternehmensführung (LogU) der TU Hamburg (TUHH) befragten vom Anfang Februar bis Mitte März rund 300 Logistiker, 16 Prozent davon aus dem Handel, der Rest zu gleichen Teilen aus Industrie und Logistikdienstleistung. Schwerpunktthemen waren digitale Transformation, Data Analytics und Nachhaltigkeit.

Autonome Lkw noch weit weg von der Praxis

Assistenzsysteme wie beispielsweise Pick-by-Vision/AR haben demnach erst rund ein Fünftel der Befragten umgesetzt. Letzter beim Umsetzungsstand trotz mittlerer Relevanzbewertung sind die autonomen Lkw/Pkw. Predictive Analytics wird zwar eine recht hohe Relevanz zugesprochen, der Umsetzungsstand bewegt sich jedoch unter 50 Prozent. Auch ein Fokus auf die Digitalisierung von Geschäftsmodellen lässt sich bei den Befragten derzeit nicht feststellen: 38 Prozent haben kein digitales Service-Angebot, jeweils mehr als die Hälfte haben keinen Geschäftszweig für digitale Dienstleistungen und Güter beziehungsweise kein digitales Geschäftsmodell. Im Vergleich zur vorangegangenen Ausgabe der Studie aus dem Jahr 2016 ergeben sich kaum Unterschiede: 62 Prozent (2016: 58 Prozent) planen, ihr Angebot um digitale Services zu erweitern, 44 Prozent (2016: 39 Prozent) wollen ihr Geschäftsmodell um einen digitalen Geschäftszweig erweitern und 43 Prozent wollen ihr bestehendes Geschäftsmodell in ein digitales transformieren.

E-Antrieb für die Kurz-, Wasserstoff für die Langstrecke

Die größte Verantwortung für Nachhaltigkeit sehen die zu diesem Thema befragten rund 100 Logistiker, die zu je einem Drittel in Industrie, Handel und Logistikdienstleistung tätig sind, bei der Politik (82 Prozent) und den Endkunden (76 Prozent). Aber auch den Logistikdienstleistern (71 Prozent) und den Verladern aus Industrie und Handel (73 Prozent) wird eine hohe Verantwortung zugeschrieben. Während den Befragten zum Beispiel die Relevanz einer Umrüstung der Lkw-Flotte auf alternative Antriebe schon bewusst ist, steht die Umsetzung noch am Anfang. Auf die Frage, welche Antriebstechnologie sich zukünftig durchsetzen wird, zeigt sich die Mehrheit vom Elektroantrieb für die Kurzstrecke und Wasserstoff für die Langstrecke überzeugt.

Kunden wollen nicht für Nachhaltigkeit zahlen

Rund ein Viertel der befragten Logistikdienstleister erhält „mindestens häufig“ Anfragen für nachhaltigere Logistik und schätzt die Tendenz als steigend ein. Der gleiche Anteil an den befragten Verladern fordert bei sehr vielen Transportaufträgen Nachhaltigkeit von seinen Dienstleistern. Allerdings schätzen nur vier Prozent der Befragten die Bereitschaft ihrer Kunden, für Nachhaltigkeit einen Aufpreis zu bezahlen, als hoch oder sehr hoch ein.

Interaktive Website wird weitergeführt

Auf der Website www.bvl-trends.de stehen die Studienergebnisse ab sofort zur Verfügung. Dort finden sich auch Praxisberichte und Statements von Experten, Podcasts, Auszüge aus Webinaren oder Inhalte von großen Logistikveranstaltungen wie dem Deutschen Logistik-Kongress. Außerdem stehen dort interaktive Grafiken zur Verfügung, zum Beispiel zu den Treibhausgasemissionen pro Land in Europa oder zur globalen Risikolandschaft 2020. Studie und Website werden ab jetzt monatlich aktualisiert und ausgebaut, teilt die Bundesvereinigung Logistik (BVL) mit.

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