Die Spannung steigt!

Die Baubranche blickt optimistisch in die Zukunft: Nachdem einst ein Ende des Baubooms bis 2015 prognostiziert wurde, könnte die Party nach neuesten Umfragen auf der Bauma-Vorpressekonferenz jetzt durchaus bis 2020 weitergehen. Während die Lkw-Hersteller eher vorsichtig planen und sich mit Neuheiten entsprechend zurückhalten, äußern sich die Trailerhersteller durchaus positiv und die Kranbranche gar hochoptimistisch: "Aktuell schaffen wir es kaum, die Kräne rechtzeitig zu den gelieferten Fahrgestellen fertigzubekommen," erklärt Wolfgang Feldmann, Fassi-Vertriebschef für Deutschland. Doch auch Firmeneigentümer Giovanni Fassi ließ es sich nicht nehmen, mit nach München zu kommen, wo er, visionär veranlagt, bereits über die nächste Verknüpfung zwischen Kran und Internet nachdenkt: Die Lösung heißt "IOC" (Internet of cranes) - sprich: Jeder Kran wird zum eigenen Hotspot mit eigener Adresse, die im Internet jederzeit abgerufen werden kann. Das soll die Dialoge zwischen Benutzer und Kran erheblich vereinfachen. "IOC" ermöglicht die Ortsbestimmung des Krans und seinen Status, eine Echtzeitdiagnostik und Analyse der Maschinenzuverlässigkeit sowie des Maschineneinsatzes. Praktisch für den Nutzer dürften außerdem die vorhersehbare Instandhaltung, die Überwachung der Restlaufzeit und die mögliche Softwareaktualisierung sein. Außerdem neu: Drei "leichte" , zwei "mittlere" und drei schwere Modelle, darunter das neue Flaggschiff F2150RAL. Dazu kommen neue Fernfunksteuerungen mit farbigem Display V7. 20-Fuß-Container auf den Abroller Auch Palfinger fährt natürlich groß auf: Die Österreicher präsentieren den neuen Schwerlastkran PK 165.002 TEC 7 und die neue mittelschwere Solid-Reihe. Die zeichnet ihr überstreckbares Armsystem mit Einfachkniehebeln aus. Eine absolute Marktneuheit ist der Personensicherungsmodus: Dabei dient der Kran als "Absturzsicherung" für Personen, die in großen Höhen arbeiten. Für Arbeiten in großen Höhen gibt es außerdem die neue Hubarbeitsbühne P 750. Ganz neu ist auch der sogenannte Isotip-Abrollkipper zu sehen. Dieser kann neben den herkömmlichen Abrollcontainern auch 20-Fuß-Iso-Container laden, was bisher nur mit Kran, Stapler oder Reach-Stacker möglich war. Die maximale Hubkapazität beträgt 23 Tonnen. Die noch jungen Absetzkipper sollen neben der hydraulischen Vierpunkt-Containersicherung mit einer neuen Einhand-Funkfernsteuerung punkten, die sich per Magnet auch überall ans Fahrzeug "anhängen" lässt. Neue Absetzer und Abroller wird auch die Fassi-Tochter Marrel präsentieren, womit Fassi wie Palfinger verstärkt ins Revier von Meiller oder Hyva eindringt. Im Gegenzug startet Hyva jetzt mit neuen 18- und 20-Metertonnen-Kränen. Dazu kommen überarbeitete Pressen, Abroller und Absetzer, weshalb Hyva-Deutschland-Geschäftsführer Patrick Spitznagel ebenfalls optimistisch auf 2016 blickt und hofft, dieses Jahr in allen Sparten wachsen zu können. Auf Wachstum setzt auch Hiab, wo man ebenfalls zahlreiche Neuheiten im Gepäck hat. Hinter den Kulissen soll eine komplett neue Fertigung in Polen für mehr Qualität sorgen. Massive Bewegung im Trailersegment Aber auch die Trailerhersteller legen wieder nach: Bei Schmitz Cargobull rollt jetzt die zweite Generation der thermoisolierten Mulden an den Start, wobei ein neues, innovatives Isoliermaterial weitere Vorteile in Sachen Handling und Haltbarkeit bringen soll. Außerdem neu respektive abermals überarbeitet: Der leichte Stahlkippsattel S.KI Light mit Stahlrundmulde sowie die Stahlrundmulde mit 1560 Millimeter hohen Bordwänden. Im Detail überarbeitete Kipper zeigt auch Schwarzmüller, außerdem wollen die Österreicher laut Vertriebsleiterin Antje Schmidt ihren überarbeiteten Tieflader präsentieren. Tieflader bringt auch Humbaur auf die Messe mit, wo man mit dem Fünfachser-Tieflader jetzt bis zu 40 Tonnen Nutzlast bietet. Außerdem soll zur Bauma der neue 19-Tonnen-Dreiseitenkipp-Tandemachser serienreif sein. Meiller nutzt die Bauma zur Präsentation der komplett neuen Hinterkippergeneration, während Doll eine weitere Vierachsversion des Panther vorstellt, bei der das Dolly fix mit dem Schwanenhals verbunden ist. Diese neue Untervariante trägt laut Pressesprecherin Brunhilde Rauscher-Doll vor allem den Kunden Rechnung, die meist von hinten beladen und das Dolly wegen der Achslasten praktisch nie abkoppeln. Gezogen werden kann die neue Version mit Drei- oder Vierachszugmaschinen und falls man doch von vorn laden muss, kann das aufgesattelte Dolly am Tiefbett abgekoppelt werden. Eine neue Tieflader-Variante hat auch Zandt Cargo im Gepäck: Die Tirschenreuther stellen den ungekröpften AT-P 400 mit abdeckbaren Radmulden aus. Außerdem haben sie HKM aus der Insolvenz übernommen, neben Hüffermann bekannt als einziger "Full-Liner" im Bereich der Behältertransportanhänger und laut Geschäftsführer Manfred Zandt eine "perfekte Ergänzung" zum eigenen Programm, das mit den Plattformtrailern genau da endete. Bei den Lkw-Herstellern spürt man vor allem bei MAN, Tatra und Volvo den kräftigen Rückenwind der Neu- respektive Umstrukturierung: Die Münchner ergänzen ihr Programm um leichte Hypoidachsen für die Neun-Tonnen-Mischer und koppeln Hydrodrive endlich auch mit der Tipmatic. Dazu kommen diverse Untervarianten der aktuellen Modelle. Bei Tatra macht sich der Eigentümerwechsel mit der breiten Phoenix-Euro-6-Palette bemerkbar, die in einer Grube nahe München live "erfahren" werden kann. Volvo präsentiert neben der liftbaren Tandem-Antriebsachse ersten Gerüchten zu Folge einen Crawler für schwere Einsätze, der statt einer hydraulischen Lösung wie der Turboretarderkupplung zum Einsatz kommt und an I-Shift angeflanscht wird. Bildergalerie zu weiteren Bauma-Neuheiten unter www.verkehrsrundschau.de/nfz-bilder

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