Deutschland blockiert Galileo

Deutschland blockiert GalileoFinanzierung des Satellitennavigationssystems umstritten: Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee lehnt Vorschlag der Europäischen Kommission ab. Luxemburg. Deutschland lehnt es ab, das milliardenschwere EU-Satellitennavigationsprojekt Galileo komplett aus dem EU-Haushalt zu finanzieren. Bundesverkehrsminister Tiefensee weigerte sich im Kreise seiner EU-Amtskollegen auf ihrer Luxemburger Ratstagung am 2. Oktober, einem von EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot eingebrachten Vorschlag für eine Öffnung des EU-Finanzplans von 2007 bis 2013 zuzustimmen. „Dieser Weg ist aus deutscher Sicht nicht möglich“, bekräftigte der Leiter seiner Grundsatzabteilung, Matthias von Randow. Welche Richtung man einschlagen wolle, werde „in den nächsten Wochen“ diskutiert. Nötig wären „eine gute Managementstruktur und eine verlässliche Finanzierung“. Dabei sei eine starke Beteiligung der Europäischen Weltraumagentur ESA vorstellbar, erklärte Staatssekretär Jörg Hennerkes. Großbritannien, Polen, die Niederlande und Schweden lehnten ebenfalls eine Revision der mühsam erreichten EU-Finanzlinie ab, da dies einen Präzedenzfall schaffen würde. dwDer Start des EU-Prestigeprojektes Galileo könnte sich weiter verzögernStrasseFrankreich offen für Stadtmaut Die Erhebung einer LKW-Maut für die Nutzung des gesamten französischen Straßennetzes und der nicht von privat betriebenen Autobahnstrecken scheint unausweichlich. Das bekräftigte Verkehrs-Staatssekretär Dominique Bussereau bei einem Treffen mit dem Verladerverband AUTF. Sie werde eines der Ergebnisse des unter dem Namen „Grenelle Environnement“ angekündigten Umweltgipfels sein, der als landesweite Veranstaltung für November anberaumt ist. Die Einnahmen aus der Maut sollen dem Ausbau und der Modernisierung des Schienenangebots sowie des öffentlichen Nahverkehrs dienen: „Die Schlacht zu Gunsten der Bahnfracht muss gewonnen werden“, so Bussereau. Gegenüber dem Spediteursverband TLF erklärte der Minister ferner, man werde auch die gesetzlichen Grundlagen für eine Citymaut schaffen, falls die betreffenden Kommunen das wünschten. Hiermit wolle man einer weiteren „Überschwemmung der Städte“ Einhalt gebieten. jbParis erwägt CitymautStimmung spricht gegen Gigaliner Fast drei Viertel der Bundesbürger wollen einer Umfrage zufolge keine 60-Tonner auf deutschen Straßen. In einer Forsa-Studie im Auftrag der „Allianz pro Schiene“, die eine Kampagne gegen die bis zu 60 Tonnen schweren Lastwagen gestartet hat, erklärten 73 Prozent der Befragten, solche Fahrzeuge sollten in Deutschland nicht zugelassen werden. Als wichtigster Grund für die klare Ab-lehnung (68 Prozent) wurde das hohe Unfallrisiko genannt. Mit der Zulassung der so genannten Gigaliner wollte sich am vergangenen Dienstag und Mittwoch die Verkehrs-ministerkonferenz der Länder und des Bundes in Merseburg beschäftigen. jökSchieneSNCF verliert GroßkundenDie französische Staatsbahn SNCF ist dabei, im Elsass einen wichtigen Frachtgroßkunden zu verlieren. Die Leitung der Brauerei Kronenbourg in Obernay hat nach Medienberichten entschieden, den bisher per Schiene organisierten Teil der Vertriebslogistik auszugliedern und an einen privaten Dienstleister zu vergeben. Die SNCF weigere sich im Zuge ihrer neuen Frachtstrategie, Züge zu akzeptieren, deren einzelne Waggons anschließend an verschiedene Bestimmungsbahnhöfe weitergeleitet werden müssen. Werksdirektor Thierry Robin wies ferner darauf hin, dass Kunden, die früher ganze Paletten bestellt hätten, heute nur noch halbe in Auftrag gäben, um die Lagerbestände gering zu halten. Dadurch habe sich die Zahl der Transporte vervielfacht. Kronenbourg Obernay ist mit zuletzt 7,2 Millionen Hektoliter Jahresausstoß Frankreichs größte Brauerei. jbKronenbourg setzt auf die KonkurrenzVDA meldet Rekordzulassung in DeutschlandFrankfurt/Main. Im September 2007 hat sich der Boom im Nutzfahrzeuggeschäft weiter fortgesetzt. Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) sind 29.100 Nutzfahrzeuge im letzten Monat neu zugelassen worden – das ist der bislang höchste Septemberwert. Im Transportersegment stiegen die Neuregistrierungen um 15 Prozent. In der schweren Klasse über sechs Tonnen sind 10.300 Nutzfahrzeuge abgesetzt worden. Das sind etwa 300 Einheiten weniger als im vergangenen Jahr. Grund: Im September 2006 sind Käufe in größerem Ausmaß vorgezogen worden, da zu diesem Zeitpunkt die Euro-3- Norm ausgelaufen ist.Gleichzeitig legten auch die inländischen Auftragseingänge von Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen im September um acht Prozent zu. Bei den Transportern stiegen die Inlandorders gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um zehn Prozent; blieben aber hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Der Auftragsbestand ist in den letzten zwölf Monaten sowohl im Bereich über sechs Tonnen als auch im Segment bis sechs Tonnen zweistellig gestiegen. Die Bestellungen schwerer Nutzfahrzeuge aus dem Ausland lagen im September mit 34 Prozent deutlich über dem Niveau von 2006. In der Klasse bis sechs Tonnen lagen sie allerdings zwei Prozentpunkte unter dem außergewöhnlich hohen Vorjahresergebnis.Mit 29.250 Nutzfahrzeugen wurde beim Export das beste Septemberergebnis erreicht. Die deutschen Hersteller exportierten 18 Prozent mehr Nutzfahrzeuge bis sechs Tonnen, bei Fahrzeugen über sechs Tonnen lag der Zuwachs bei 13 Prozent. szsVolle Auftragsbücher: LKW-Boom hält weiter anSalvesen vor ÜbernahmeParis. Die französische Transport- und Logistikgruppe Norbert Dentressangle will ihre bisherige 33-Prozent-Beteiligung an der britischen Firma Christian Salvesen aufstocken und diese ganz übernehmen. Das als freundschaftlich deklarierte Angebot bewertet Salvesen auf umgerechnet 365 Millionen Euro. Dentressangle hat für die Finanzierung außer Eigenmitteln eine neue Kreditlinie von 225 Millionen Euro vorgesehen. Firmenchef Jean-Claude Michel begründet die Höhe des Übernahmepreises damit, dass beide Gruppen „sehr komplementär“ seien. Im Gegensatz zu Dentressangle decken die Briten auch die Kälte- und Tiefkühllogistik sowie den palettenweisen Vertrieb ab. Von daher könne man ab 2010 Synergieeffekte bis zu 25 Millionen Euro erwarten. Außerdem sei das britische Unternehmen finanziell gesund. Zuletzt erzielte Salvesen einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, der sich gleichgewichtig auf die Bereiche Transport und Logistik verteilte. Das operative Ergebnis erreichte zuletzt zwei Prozent vom Jahresumsatz. jb

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