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Deutsche Schiffsbank: Reeder bemühen sich um Auftragsstornierung

25.05.2009 15:29 Uhr
Deutsche Schiffsbank: Reeder bemühen sich um Auftragsstornierung
Mehr Schiffsbestellungen als angenommen werden derzeit von den Auftraggeber storniert oder verschoben. Beide Maßnahmen entspannen die Lage auf den Schiffsmärkten.
© Foto: Arndt

Schiffe werden auch vermehrt zu einem späteren Zeitpunkt ausgeliefert / Alles trägt zu einer Entspannung auf den Schifffahrtsmärkten bei

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Hamburg. Wesentlich mehr Schiffsbestellungen als angenommen werden derzeit von den Auftraggeber storniert. In anderen Fällen bemühen sich die Reedereien darum, bereits laufende Bauvorhaben hinsichtlich der Ablieferung zeitlich zu strecken. Das berichtet die Deutsche Schiffsbank mit Sitz in Hamburg und Bremen. Beide Maßnahmen trügen in jedem Fall dazu bei, die Lage auf den Schifffahrtsmärkten zu entspannen. Denn derzeit steht wesentlich mehr Transportraum zur Verfügung als nachgefragt wird. Nach Erkenntnissen der Schiffsbank dürften allein im laufenden Jahr „zwischen 25 und 30 Prozent“ der eigentlich zur Ablieferung vorgesehenen Frachter erst zu einem späteren Zeitpunkt in Fahrt gesetzt werden. Eine solche Ablieferungverschiebung könne dabei durchaus bis zu einem Jahr betragen, so eine Bank-Sprecherin gegenüber der VerkehrsRundschau. Was die Stornierung von Aufträgen angeht, hält es die Deutsche Schiffsbank für sehr gut möglich, dass derzeit bis zu zehn Prozent der weltweit georderten Frachter dem Rotstift zum Opfer fallen. Betroffen sind vor allem solche Projekte, für die sich keine Finanzierung realisieren lässt. Für besonders stornierungsgefährdet hält das Finanzinstitut Massengutschiffe, weil für diesen Schiffstyp das Überangebot an Schiffsraum besonders hoch ausfällt. Würden alle derzeit georderten Bulker auch ausgeliefert, dann kämen bis 2012 noch einmal fast die Hälfte der jetzt bereits fahrenden Bulker-Flotte in Fahrt, und zwar auch dann, wenn die Verschrottungstätigkeit für diesen Schiffstyp noch einmal erheblich gesteigert würde. Auch bei Containerfrachtern besteht eine erhöhte Stornierungsabsicht. Das Verschieben von Ablieferungsterminen und das Stornieren von Aufträgen werde jedoch seine Entspannungswirkung erst mit einer zeitlichen Verzögerung entfalten, so die Bank. Etwa ab 2010 könnten sich diese Maßnahmen auswirken. Für 2011 rechnet die Bank mit einer messbaren Erholung der Weltwirtschaft – und damit eine höheren Nachfrage nach Seetransportdienstleistungen. Für die Containerschifffahrt, die in den zurückliegenden Jahren als Folge der Globalisierung besonders stark zulegte, ist nach Einschätzung der Deutschen Schiffsbank weiter – bis ins Jahr 2010 hinein - mit einer schwierigen Marksituation zu rechnen. Bei 250 aktuell noch vercharterten Containerfrachtern mit einer Gesamtkapazität von 400.000 TEU liefen in den kommenden fünf Wochen die Charterverträge aus- ohne dass eine Anschlusscharter absehbar sei. Schon jetzt sind weit über 400 Containerschiffe weltweit beschäftigungslos. Nach Erkenntnissen des Verband Schiffbau und Meerestechnik (VSM) bemühen sich die deutschen Werften derzeit intensiv darum, sich beim Handelsschiffneubau aus der Abhängigkeit des Containersegments zu befreien und statt dessen auf Hightech-Schiffstypen zu setzen. Am Wert aller 2008 abgelieferten Schiffe – 4,4 Milliarden Euro – hatten Containerschiffe noch einen einen Anteil von 16 Prozent statt von 42 Prozent ein Jahr zuvor. (eha)

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