Hamburg. Die deutschen Reedereien nimmt die nationale Schifffahrtsförderung umfassend in Anspruch. Die für 2010 bereitgestellten rund 57,7 Millionen Euro wurden bis auf einen Restbetrag von 98 Euro in Anspruch genommen, bestätigte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) der VerkehrsRundschau auf Anfrage. Das dem Bundesverkehrsministerium unterstellte BSH ist unter anderem für die Auszahlung dieser Fördergelder zuständig. Mit den Beihilfen sollen die deutschen Reeder einen Teil der sich im internationalen Kostenvergleich ergebenden Nachteile bei den Lohnnebenkosten und der Ausbildung unter deutscher Flagge ausgleichen. Auch in anderen EU-Staaten bestehen vergleichbare Unterstützungs-Programme.
2009 hatte das BSH an die deutschen Reeder rund 56,9 Millionen Euro ausgeschüttet. Für 2011 steht für die deutsche Handelsflotte erheblich weniger Geld zur Verfügung. „Noch nicht bestätigt", so das BSH, seien derzeit 28,7 Millionen Euro für 2011. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hatte im Juli 2010 scharf gegen die umfassende Beihilfen-Reduktion protestiert und vor den negativen Folgen und einem „falschen Signal" gewarnt.
Mit dem Stichtag 31.Dezember 2010 disponierten über oder betrieben deutsche Reeder 3548 Seeschiffe mit 76,3 Millionen BRZ (Bruttoraumzahl). Von diesen führten 624 Frachter mit zusammen 15,2 Millionen BRZ die deutsche Flagge. Deutsche Reedereien halten im Land- und Seebetrieb derzeit rund 30.000 Arbeitsplätze vor. (eha)