Deutsche Bahn übernimmt Waggonbau Niesky

30.04.2008 09:29 Uhr
Niesky
Waggonbau Niesky liefert bereits Rolldachwagen an die Deutsche Bahn (Bild: WBN)
© Foto: Waggonbau Niesky

Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu: Deutsche Bahn will eigene Güterwagenflotte modernisieren

Niesky. Die zahlungsunfähige Waggonbau Niesky GmbH (WBN) ist gerettet. Alle Gläubiger hätten dem vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt, teilte der eingesetzte Insolvenzexperte, Jörg Spies, mit. „Damit sind rund 250 Arbeitsplätze in der strukturschwachen Region vorerst gesichert.“ Die Deutsche Bahn wird demnach den ostsächsischen Schienenfahrzeughersteller übernehmen. Die Bahn hatte angekündigt, bis 2011 rund 1,1 Milliarden Euro in die Verjüngung ihrer Güterwagenflotte zu investieren. Der Dresdner Rechtsanwalt übernahm die Geschäfte bei dem Güterwagenhersteller, nach dem dieser im Oktober 2007 die Insolvenz beantragt hatte. Die Firma war nach eigenen Angaben wegen gestiegener Materialpreise und Lieferschwierigkeiten bei Drehgestellen in finanzielle Schieflage geraten. „Der Plan sieht für die WBN vor, dass die Gläubiger innerhalb einer Frist von zwei Monaten nach Rechtskraft eine sichere Quote von 6,4 Prozent erhalten ¬ mit der Aussicht auf eine zusätzliche Zahlung“, erläuterte Jörg Spies. Damit erhielten die mehr als 800 Gläubiger mehr als bei einer üblichen Insolvenz, bei der sie im Fall der WBN lediglich 2,75 Prozent erhalten hätten. „Darüber hinaus vermeidet das Insolvenzplanverfahren zusätzliche Kosten, die bei einer Abwicklung des Unternehmens entstehen würden, da es auf die Wiederherstellung der Ertragskraft des insolventen Unternehmens zielt.“ Um die Firmenpleite zu verhindern, hatte das Amtsgericht Dresden am 1. Januar 2008 das Insolvenzplanverfahren eröffnet. Der Waggonbau in Niesky stellt Schiebewandwagen sowie Komponenten für Güterwagen her. Schon seit 1917 werden an dem Standort in Ostsachsen Güterwaggons produziert. Die Firma ist einer von fünf wesentlichen in Europa verbliebenen Güterwagenherstellern. 2006 wurde ein Umsatz von rund 36,4 Millionen Euro erzielt. (dpa/sb)

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