Wiesbaden. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Transport- und Speditionsgewerbe ist deutlich zurückgegangen. Wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, wurden im ersten Halbjahr 2011 im Bereich Verkehr und Lagerei 877 Insolvenzverfahren eröffnet, 220 wurden mangels Masse abgewiesen. Im ersten Halbjahr 2010 waren es noch insgesamt 1216 Verfahren, dies bedeutet einen Rückgang von 9,8 Prozent. Insgesamt waren 5773 Mitarbeiter von den Insolvenzen betroffen und laut Destatis standen Forderungen in Höhe von 594,1 Millionen Euro im Raum.
Während es bei Speditionen mit 248 betroffenen Unternehmen (-16,5 Prozent) und im Straßengütertransport mit 412 betroffenen Unternehmen (-19,2 Prozent) deutliche Rückgänge zu verzeichnen gab, mussten die Kurier-, Express- und Postdienste (KEP) eine Zunahme der Insolvenzverfahren verzeichnen. Hier stieg die Anzahl der Insolvenzen um acht Prozent im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2010 auf nun 215.
Von den Insolvenzverfahren im Straßengütertransport inklusive Umzugsunternehmen waren 1431 Mitarbeiter in 429 Unternehmen betroffen und die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich auf 91,7 Millionen Euro. 2121 Speditionsmitarbeiter mussten eine Insolvenz miterleben, die Forderungen beliefen sich in diesem Bereich auf insgesamt 111,2 Millionen Euro. In der KEP-Branche gab es gegen die 215 von der Insolvenz betroffenen Unternehmen mit insgesamt 1119 Mitarbeitern Forderungen in Höhe von 28,1 Millionen Euro.
Eine Zunahme der Insolvenzen gab es laut Destatis auch in der Binnenschifffahrt. Hier kam es im ersten Halbjahr insgesamt zu 12 Verfahren, nach lediglich 4 im Vorjahreszeitraum. Hiervon waren zwar nur insgesamt 14 Beschäftigte betroffen, die voraussichtlichen Forderungen beliefen sich jedoch auf 16,1 Millionen Euro. (sb)
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