Bonn. Der Fahrermangel belastet zunehmend die Transportbranche. Die Mitglieder des Vereins Automobillogistik im DSLV (AML) haben auf ihrer Jahrestagung von enormen Problemen bei der Suche nach Fahrpersonal berichtet. Den Angaben des Vereins zufolge ist es für seine Mitglieder äußerst schwierig, neue und speziell für die Automobillogistik qualifizierte Fahrer zu finden. Konrad Lehner, Vorsitzender des AML, sagte, vor diesem Hintergrund sei es ein ernstes Problem, die Forderung der Industrie nach einer Ausweitung der Kapazitäten zu erfüllen.
Der AML verweist in seiner Mitteilung auf die Altersstruktur im Fahrerbereich. Knapp 36 Prozent der Fahrer seien älter als 50 Jahre, und nur zwei Prozent jünger als 25 Jahre. Der Verein prognostiziert einen jährlichen Bedarf von etwa dreißig- bis fünfzigtausend Fahrern. „Fahrer zu sein ist heute ein extrem anstrengender Beruf, der auch entsprechende Qualifikationen erfordert," so Lehner. „Gerne würden unsere Unternehmen ihren Leuten die entsprechenden Löhne zahlen. Dies lässt die Ertragssituation in vielen Fällen aber nicht zu."
Nach einer internen Umfrage des AML fürchtet der Verein, dass Fahrpersonal zu anderen Branchen abwandert und es zu einer weiteren Kapazitätsreduzierung kommt. Der Verband berichtet, einige Hersteller würden kurzfristig LKW anmieten. Das stelle aber keine Lösung dar, weil diese zwangsläufig teurer seien als Regelverkehre. Der AML fordert daher eine Anpassung der Transportpreise. „Wir können keine LKW auf die Straße schicken, ohne kostendeckende Umsätze zu erzielen. Dabei ist es selbstverständlich, dass Preise und Löhne deutlich steigen müssen, sonst werden keine neuen LKW auf den Markt kommen, sondern im Gegenteil durch den Ausfall von gutem Fahrpersonal weitere Kapazitäten weg brechen," so Lehner. (nck)
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