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DB InfraGo verschiebt Streckensanierungen auf Mitte der 2030er

18.06.2025 13:12 Uhr | Lesezeit: 3 min
Güterzug Deutsche Bahn Lok
Verzögerung bei Bahnprojekten: Was Fahrgäste und Logistik erwartet (Symbolbild)
© Foto: biggi62/ AdobeStock

Die Sanierung maroder Bahnstrecken verzögert sich – die Deutsche Bahn plant, den Zeitrahmen bis Mitte der 2030er Jahre auszudehnen. Davon ist auch der Güterverkehr betroffen.

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Die umfassende Erneuerung stark frequentierter Bahnstrecken in Deutschland wird sich um mehrere Jahre verzögern. Statt wie ursprünglich geplant bis Anfang der 2030er Jahre soll der Abschluss der sogenannten Generalsanierungen nun erst zur Mitte des Jahrzehnts erfolgen. Dies geht aus einem Schreiben der DB-Infrastruktursparte InfraGo an andere Eisenbahnunternehmen hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Weniger Sanierungskorridore pro Jahr – Bauindustrie am Limit

Künftig sollen nur noch vier bis fünf Strecken pro Jahr umfassend saniert werden. Damit korrigiert die Bahn ihre frühere Planung, bis zu neun Projekte jährlich umzusetzen. Der Grund: Die verfügbare Kapazität in der Bauwirtschaft und die betrieblichen Belastungen durch Sperrungen machen eine Anpassung notwendig.

„In Absprache mit der neuen Bundesregierung planen wir daher die Anzahl der Generalsanierungen auf 4-5 pro Jahr anzupassen“, heißt es im Schreiben. Weiter erklärt InfraGo: „Es sei wichtig, dass bei den sogenannten Generalsanierungen ein Gleichgewicht zwischen Kapazitätsbeschränkung, Leistungsfähigkeit der Bauindustrie und dringenden Investitionsbedarfen ins Flächennetz gewahrt werde.“a

Bundesregierung prüft Anpassungen – Vorschlag in Arbeit

Ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums bestätigte, dass derzeit an einer überarbeiteten Version des Sanierungskonzepts gearbeitet wird: „Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, schauen wir uns das Korridorsanierungskonzept genau an und schärfen wo nötig nach.“ Derzeit entwickle InfraGo auf Grundlage von Rückmeldungen aus der Bau- und Bahnbranche einen neuen Vorschlag, „der auch eine zeitliche Streckung der Korridore beinhalten kann“.

Generalsanierungen als Schlüssel zur Schienennetz-Modernisierung

Die systematische Sanierung von 42 hochbelasteten Bahnstrecken ist ein Kernprojekt zur Stabilisierung und Leistungssteigerung des stark beanspruchten deutschen Schienennetzes. Dabei werden die betroffenen Strecken für rund sechs Monate vollständig gesperrt und umfassend modernisiert – inklusive Gleiserneuerung, Weichentausch und Signaltechnik.

Den Auftakt machte 2023 die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Für 2024 ist die wichtige Verbindung zwischen Hamburg und Berlin eingeplant.

Ursprünglich war der Abschluss aller Maßnahmen für 2031 vorgesehen. Aufgrund der reduzierten Sanierungsquote pro Jahr verschiebt sich das Enddatum nun auf Mitte der 2030er Jahre.


Kritik von Branche und Politik – Zeitplan zu ehrgeizig?

Schon früh hatte die Unionsfraktion Bedenken geäußert, ob das bisherige Tempo realistisch sei. Auch Wettbewerber der Deutschen Bahn im Güterverkehr sehen die Pläne kritisch. Sie halten den bisherigen Zeitplan für zu ambitioniert und fordern eine Neujustierung – nicht zuletzt wegen der erheblichen Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr und die Pünktlichkeit im Personenverkehr.

Die vollständige Sperrung ganzer Korridore sorgt für monatelange Einschränkungen im Betrieb – ein Kraftakt für Fahrgäste, Logistikunternehmen und Infrastrukturbetreiber gleichermaßen.



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