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Darum sind die ADSp-Verhandlungen gescheitert

10.09.2015 14:15 Uhr
Darum sind die ADSp-Verhandlungen gescheitert
Nach zweijähriger Verhandlung konnten die Speditions- und die Verladerseite keine Einigung für eine Neufassung der ADSp erzielen
© Foto: Fotolia/Kelly Marken

Der Verladerverbände BDI, BGA, HDE und BWVL erklären, warum eine Anpassung des Klauselwerks mit dem Speditionsverband DSLV nicht zustande gekommen ist.

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Berlin/Bonn. Nachdem der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) die Verhandlungen mit den Verladerverbänden über neue Allgemeine Deutsche Spediteurbedingungen (ADSp) gestern für gescheitert erklärt hat, sind jetzt die Hintergründe bekannt geworden. Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) der VerkehrsRundschau erklärte, waren die Interessenlagen der Beteiligten von Anfang an zu unterschiedlich, um eine Einigung erzielen zu können. Deshalb hätten die Gespräche zur Anpassung des Klauselwerks an die aktuelle Rechts- und Gesetzeslage zwei Jahre gedauert.

Unter anderem konnten sich der Speditionsverband, der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), der Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) nicht in Fragen zu Vergütungsbestandteilen und zur Haftung einigen. Ein weiterer Knackpunkt war, dass die Verladerverbände in den ADSp feste Standards etwa für Qualitätsmanagement und Verfahren zur Bewertung der Unternehmensleistung festschreiben wollten. Aus Sicht des DSLV hätte dies in der Praxis aber einen erheblichen Mehraufwand für die Nutzer dieser Allgemeinen Geschäftsbedingungen bedeutet.

Verlader planen eigene Lösung

Nach Überzeugung der verladenen Wirtschaft entsprechen die bisherigen ADSp nicht mehr den Realitäten und Anforderungen internationaler und zunehmend digitalisierter Logistik- und Supply-Chain-Ketten. Das stellten sie am Donnerstag öffentlich klar. Der strukturelle Wandel der Wirtschaft erfordert nach Auskunft des BDI auch Anpassungen in den Beziehungen zwischen Spediteuren und Verladern. Die Einschätzung zur Zukunftsfähigkeit der ADSp sowie zu Haftungsregelungen, die sich aus Änderungen des Handelsgesetzbuches ergeben, seien letztendlich der Grund für das Scheitern der Verhandlungen.

Der BDI, BGA, HDE und der BWVL behalten sich vor, zeitnah ein eigenes Regelwerk zu veröffentlichen. Die Verladerverbände bedauerten in einer gemeinsamen Stellungnahme den ergebnislosen Ausgang der Verhandlungen mit dem DSLV. Sie dankten zugleich dem DIHK für die engagierte und faire Moderation der Gespräche. (ag)

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