Kopenhagen/Dänemark. Die geplante feste Ostsee-Verbindung zwischen Dänemark und Deutschland wird nach einer neuen Umfrage von der Mehrheit der Skandinavier abgelehnt und gilt vor allem als schlechtes Geschäft gegenüber dem Nachbarn. Bei einer heute von der dänischen Zeitung „Jyllands-Posten“ veröffentlichten Befragung des Ramsbøll-Institutes (mit 1000 Befragten) sprachen sich 44 Prozent gegen und 39 Prozent für den Bau der 19 Kilometer langen Brücke zwischen dem schleswig-holsteinischen Puttgarden auf der Insel Fehmarn und Rødby auf Falster in Dänemark aus. 75 Prozent nannten es verkehrt, dass sich die dänische Regierung zur fast alleinigen Finanzierung der Baukosten für die eigentliche Brücke in Höhe von 5,6 Milliarden Euro verpflichtet hat. Nur 17 Prozent fanden dies richtig. Der Kopenhagener Verkehrsminister Flemming Hansen hatte die ungleiche Belastung nach Verhandlungen mit seinem Berliner Kollegen Wolfgang Tiefensee (SPD) wegen des erheblich geringeren deutschen Interesses akzeptiert. Bei der Umfrage sprachen sich 60 Prozent für die vorrangige Behandlung innerdänischer Brückenprojekte zwischen der Insel Seeland mit Kopenhagen und Jütland, dem dänischen Festland, aus. Nur 27 Prozent fanden die Fehmarnbelt-Querung wichtiger. Die Bauarbeiten sollen nach der noch vorläufigen und von beiden Parlamenten nicht behandelten Einigung 2011 beginnen und 2018 abgeschlossen sein. Beobachter in Kopenhagen erwarten, dass die deutsch-dänische Ostseeverbindung Thema beim Wahlkampf für die nächsten Folketing- Wahlen in Dänemark werden könnte. Die Brücke würde die Fahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen um knapp eine von derzeit viereinhalb Stunden verkürzen. (dpa)
Dänen unzufrieden mit Fehmarnbelt-Querung
Mehrheit spricht sich gegen Ostseebrücke aus: Verhandlungsergebnis mit Deutschland stößt in Dänemark auf wenig Zustimmung