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Countdown für Bieter des Flughafens Hahn: Es gibt zwölf Interessenten

24.10.2016 14:51 Uhr
Countdown für Bieter des Flughafens Hahn: Es gibt zwölf Interessenten
Die Suche nach einem Käufer für den Flughafen Hahn geht weiter
© Foto: Flughafen Frankfurt-Hahn/Thomas Frey

Wer ein Interesse am Kauf des verschuldeten Flughafens Hahn hat, sollte sich sputen: Die Frist für Angebote endet am Freitag. Der erste Anlauf war gescheitert - wie der zweite ausgeht, ist noch offen.

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Hahn. Es wird mal wieder spannend am Flughafen Hahn: Nach dem gescheiterten ersten Anlauf für den Verkauf des Hunsrück-Airports steigt in den kommenden Tagen die Aufmerksamkeit für die zweite Runde: Am kommenden Freitag (28. Oktober) läuft die Frist für konkrete Angebote ab. Das federführende rheinland-pfälzische Innenministerium hatte zuletzt von 13 Interessenten gesprochen. Nach einem Bericht der „Allgemeinen Zeitung” (Samstag) sollen es nun noch zwölf sein.

Unter den Interessenten sind die ADC GmbH mit dem chinesischen Partner HNA sowie die Triwo AG aus Trier, die 2014 den Airport Zweibrücken gekauft hat. Geschäftsführer der ADC GmbH ist der ehemalige rheinland-pfälzische Wirtschaftsstaatssekretär Siegfried Englert.

Laut „Allgemeiner Zeitung” soll auch eine Gruppe um den chinesischen Investor Jonathan Pang dazu gehören. Dieser hatte im Jahr 2007 den defizitären Flughafen Parchim in Mecklenburg-Vorpommern gekauft und will ihn zu einer Drehscheibe für den Fracht- und Passagierverkehr zwischen China, Europa und Afrika machen. Das Mainzer Innenministerium war am Samstag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Airport bis voraussichtlich Ende Oktober liquide

Im Falle des Flughafens Hahn, der zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Teil Hessen gehört, soll sich nach dem 28. Oktober entscheiden, mit welchen Bietern das Land Rheinland-Pfalz in die entscheidenden Verhandlungen tritt. Der Hahn-Aufsichtsratsvorsitzende, Wissenschaftsstaatssekretär Salvatore Barbaro (SPD), war im September davon ausgegangen, dass der Airport voraussichtlich bis Ende Oktober liquide sei.

Der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) ließ noch offen, wann ein Bieter feststehen wird. „Nach dem Fristablauf am kommenden Freitag werden (die Beraterfirmen) KPMG und Warth & Klein Grant Thornton zunächst die eingegangenen Angebote auf Vollständigkeit prüfen”, teilte Stich der Deutschen Presse-Agentur mit.

Dabei werde auch festgestellt, ob die geforderte Sicherheitsleistung von 250.000 Euro eingegangen sei. „Warth & Klein Grant Thornton wird im Anschluss die eingegangenen Angebote prüfen, um festzustellen, mit welchen Bietern das Verfahren weiterzuführen wäre.”

Die Landesregierung hatte die Frist für konkrete Angebote um eine Woche auf den 28. Oktober verlängert und war damit nach eigenen Angaben dem Wunsch mehrerer Bieter nachgekommen. Bis dahin können Bieter Wirtschaftsdaten der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (FFHG) einsehen und mit der Geschäftsleitung sprechen.

Der letzte Verkauf platzte

Der Verkauf an die Shanghai Yiqian Trading war im Juli geplatzt, weil das chinesische Unternehmen mit einer Teilzahlung für Grundstücke im Verzug war und laut Ministerium einen gefälschten Bankbeleg vorgelegt hatte. Die Beratergesellschaft KPMG hatte für den Verkauf grünes Licht gegeben. Die KPMG warf Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) später vor, sie habe auf die Gesellschaft Zeitdruck ausgeübt und sich über Bedenken hinweggesetzt. Dreyer hatte Fehler eingeräumt, aber den Vorwurf zurückgewiesen, persönlich Zeitdruck ausgeübt zu haben. Sie überstand im Juli ein Misstrauensvotum der CDU-Opposition.

Der Flughafen ist hoch verschuldet. Er hatte 2015 ein Defizit von 17,4 Millionen Euro. In diesem Jahr erwarten Branchenkenner einen Fehlbetrag in ähnlicher Höhe. Kürzlich schloss er einen neuen Fünf-Jahres-Vertrag mit der irischen Billigfluggesellschaft Ryanair. Ein Investor soll nach dem Willen der rot-gelb-grünen Landesregierung den Flugbetrieb möglichst fortführen. Falls das Geld knapp werden sollte, steht ein staatliches Darlehen in Höhe von 34 Millionen Euro bereit, das in Tranchen ausgezahlt werden könnte. (dpa)

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