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Containerterminal Wilhelmshaven ist der Krisengewinner

21.02.2022 15:55 Uhr | Lesezeit: 4 min
Containerterminal Wilhelmshaven
Krisengewinner: Containerterminal Wilhelmshaven
© Foto: picture alliance / ZB/euroluftbild.de | euroluftbild.de/Martin Elsen

Für das Küstenland Niedersachsen ist die maritime Wirtschaft wichtig. Zwar hat Corona die Häfen gebeutelt. Doch sie verladen wieder mehr Güter und sollen eine wichtige Rolle bei einem Großprojekt spielen.

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Oldenburg. Die neun niedersächsischen Seehäfen haben ihre anfänglichen Corona-Einbrüche fast wieder wettgemacht und 2021 deutlich mehr umgeschlagen. Mit 51,41 Millionen Tonnen gingen 6 Prozent mehr Güter über die Hafenkanten als 2020, wie Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) am Montag sagte. Im Rekordjahr 2019 vor der Krise hatten die Häfen zwischen Emden und Stade 53,5 Millionen Tonnen umgeschlagen.

Die maritime Wirtschaft sei für Niedersachsen wichtig, sagte der Minister. Die Häfen spielten eine wichtige Rolle bei der Energiewende in Deutschland. Deshalb werde das Land in seine Häfen auch 2022 und 2023 je 40 Millionen Euro für Betrieb und Investitionen beisteuern.

Niedersachsen betreibt an der Nordseeküste und ihren Zuflüssen die Häfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven. Einzelergebnisse der Jahresbilanz:

Sorgenkind JadeWeserPort erzielt Rekordumschlag

Am Containerterminal in Wilhelmshaven wuchs der Umschlag um 68,5 Prozent auf 713 000 Standardcontainer (TEU). Für den JadeWeserPort, der immer noch nicht voll ausgelastet ist, war es der höchste Umschlag seit Inbetriebnahme 2012. Dazu trugen laut der Angaben viele ungeplante Schiffsanläufe bei. Wegen der Corona-Pandemie und der mehrtägigen Sperrung des Suezkanals durch das Schiff «Ever Given» mussten viele Reedereien ihre Fahrpläne ändern und wichen an die Außenjade aus.

Althusmann sah weiter «gute Wachstumsperspektiven» für den Tiefwasserhafen. Dazu trage auch der Einstieg der weltweit fünftgrößten Reederei Hapag Lloyd am JadeWeserPort bei. Der Minister mahnte indes Fortschritte bei der Kooperation der Containerhäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven an. «Die tatsächlichen Wettbewerber sitzen in den Niederlanden und am Mittelmeer», sagte er.

Weniger Autos, mehr Holz

Der Chipmangel in der Autoindustrie machte sich in den Häfen bemerkbar, die Autos umschlagen. Über Emden wurden 981 520 Fahrzeuge verschifft, was etwa 4 Prozent weniger als 2020 war. In Cuxhaven sank der Autoumschlag um 2 Prozent auf 295 650 Fahrzeuge, wie André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen, mitteilte. Der Stückgutumschlag der niedersächsischen Häfen wuchs um etwa 20 Prozent auf 13,87 Millionen Tonnen. Dazu trugen neben den Containern auch Holz und andere Forstprodukte bei.

Niedersachsens Häfen in der Energiewende

Minister Althusmann erhoffte sich für die niedersächsischen Häfen zentrale Rollen beim Umsteuern auf klimaneutrales Wirtschaften. So solle Wilhelmshaven die Drehscheibe der Wasserstoff-Wirtschaft für Deutschland und Europa werden, sagte er.

Cuxhaven könnte Megahub für die Versorgung der Windkraft auf See werden. Dabei will das Land in Cuxhaven drei weitere Liegeplätze für Großschiffe schaffen, das Baurecht ist da. Trotz Suche habe sich 2021 aber kein Investor gefunden, sagte Althusmann. So müsse das Land überlegen, ob es mit Bundeshilfe selber bauen könne.

Zum Import von verflüssigtem Erdgas (LNG) seien die Pläne für ein Terminal in Stade am weitesten fortgeschritten, sagte Althusmann. Er nannte LNG einen Weg, um im derzeitigen Konflikt mit Russland unabhängiger von dessen Erdgas zu werden.

Mehr Platz für Batterieschiffchen

Neben den Cuxhavener Liegeplätzen ist die Sanierung der Großen Seeschleuse in Emden das größte Hafenprojekt der kommenden Jahre. Das sagte Holger Banik, Geschäftsführer der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports. Mittelfristig sollen sich die Inselhäfen vor der niedersächsischen Küste und ihre Versorgungshäfen auf neue Schiffe mit alternativen Antriebsarten einstellen. Zum Beispiel sind Elektroschiffe mit Solar- oder Batterieantrieb auf dem Vormarsch. (ste/dpa)

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