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Brennertunnel: Probleme bei Finanzierung in Österreich

10.01.2012 17:39 Uhr
Brennertunnel: Probleme bei Finanzierung in Österreich
Der Tunnel soll die vom Verkehrsinfarkt bedrohte Brennerautobahn entlasten
© Foto: Panthermedia/Liane Matrisch

Der Tunnel unter dem Brenner soll 2026 in Betrieb gehen und die vom Verkehrsinfarkt bedrohte Brennerautobahn entlasten

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München/Rosenheim. Österreich hat Probleme bei der Finanzierung der Zulaufstrecken zum ehrgeizigen Projekt des Brennerbasistunnels eingeräumt. Die sozialdemokratische Wiener Verkehrsministerin Doris Bures sagte die für diesen Freitag (13. Januar) in Rosenheim vorgesehene Vertragsunterzeichnung mit ihrem deutschen Kollegen Peter Ramsauer (CSU) zur gemeinsamen Planung der Zulaufstrecken überraschend ab. Der Tunnel unter dem Brenner soll 2026 in Betrieb gehen und die vom Verkehrsinfarkt bedrohte Brennerautobahn entlasten.

Die Terminabsage sei "auf dringende Bitte der österreichischen Seite" erfolgt, teilte das Bundesverkehrsministerium am Dienstag in Berlin mit. "Österreichs Verkehrsministerin Doris Bures begründete dies gegenüber Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer mit den laufenden Verhandlungen über Budget-Einsparungen in ihrem Land", heißt es in der Mitteilung weiter. Sobald auf österreichischer Seite darüber Klarheit besteht, soll der Termin nachgeholt werden.

Ramsauer bedauerte die Verschiebung. "Für mich wäre das ein wichtiges Zeichen gewesen, das Projekt jetzt gemeinsam anzupacken", teilte er mit. Die deutsche Seite bekenne sich weiterhin zum Brennerbasistunnel und dessen Zulaufstrecken. "Wir wollen dieses Infrastrukturvorhaben im Einklang mit den Bürgerinteressen verwirklichen", so Ramsauer. Das Projekt stößt nicht nur in Österreich auf Kritik.

Kommunalpolitiker der vom viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen München und Kiefersfelden an der Landesgrenze betroffenen Gemeinden laufen wegen befürchteter Lärmbelästigung Sturm. "Bei uns herrscht Fassungslosigkeit, Unverständnis und Verärgerung", hatte Wolfgang Berthaler, Sprecher von acht Bürgermeistern im oberbayerischen Inntal, vergangenen Sommer in Rosenheim gesagt. Die oberirdischen Trassen im Inntal müssten auch mit Blick auf den Tourismus mit allen Mitteln verhindert werden.

Die bayerischen Landtags-Grünen verlangten nach der geplatzten Vertragsunterzeichnung von Ramsauer, das Projekt auch auf deutscher Seite kritisch zu hinterfragen. Die Grünen in Bayern, Tirol und Südtirol sähen im Brennerbasistunnel keine zeitnahe Lösung der Transitprobleme, teilte der verkehrspolitische Sprecher der Fraktion, Thomas Mütze, mit.

Die Grünen kritisieren die lange Baudauer, hohe Kosten und ein fehlendes Betriebskonzept. Mütze verlangte eine Alpentransitbörse zur Verteilung der Gütertransporte auf die verschiedenen Alpenpässe, mehr Effizienz beim Gütertransport auf der Schiene und höhere LKW-Mautgebühren.

Der Brennerbasistunnel soll nach letzten Schätzungen acht Milliarden Euro kosten und mit 64 Kilometern der längste Eisenbahntunnel der Welt werden. Nördlich davon sind bessere Anschlüsse von München über Rosenheim nach Kufstein im österreichischen Bundesland Tirol geplant. Auf österreichischer Seite sind die Bauten für Gleise und Tunnel teils bereits im Gange. (dpa)

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KOMMENTARE


jürg

10.01.2012 - 19:14 Uhr

Hallo zusamm,das kommt doch den Verkehrsminister gerade recht, wenn nicht mal der viergleisige Ausbau der Rheintalstrecke (Karlsruhe-Basel)als Zulaufstrecke zum Gotthartbasistunnel bis 2018 gebaut wird.


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