Berlin - Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) hat die Erhebung einer Lkw-Maut auch auf Bundesstraßen notfalls nicht ausgeschlossen. Er rechne zwar nicht damit, dass Lastwagen in großer Zahl nach Erhebung einer Autobahnabgabe auf die Landstraßen auswichen, weil der Faktor Zeit im Speditionsgewerbe eine erhebliche Rolle spiele, sagte er am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin. «Wenn wir aber ein solches Ausweichverhalten feststellen würden, woraus dann Sicherheitsprobleme resultieren würden, dann würden wir Teilstrecken von Bundesstraßen ebenfalls in die Bemautung einbeziehen.» Zuvor hatten die Grünen eine entsprechende Ausweitung gefordert. Ein heute (Mittwoch) im Kabinett zu beratender Entwurf sieht zunächst von 2003 an eine Lkw-Maut für die Nutzung von Autobahnen vor. Die Maut soll abhängig von der gefahrenen Strecke, der Achsenzahl und des Schadstoffausstoßes erhoben werden. Die Höhe steht noch nicht fest, aber einen Korridor für die Mehrkosten, mit denen Spediteure rechnen müssen, will der Minister nennen. Bodewig betonte, dass die Erhebung nicht nach dem Prinzip «Wünsch dir was» erfolgen solle, sondern nach einer «fairen und objektiven» Kostenermittlung durch ein wissenschaftliches Gutachten festgelegt werde. (dpa)