Die französischen Straßentransportverbände sind aus den jüngsten Blockadeaktionen geschwächt hervorgegangen. Diese brachten den tonangebenden Verband FNTR mit 15.000 Mitgliedern sogar in solche Turbulenzen, dass seine Spitze darauf mit einer fünf Seiten langen Rechtfertigung für ihre Aktionstaktik geantwortet hat. Bei der Zustimmung zum Angebot der Regierung hatten vor allem zahlreiche Mitglieder im Süden des Landes Verbandschef René Petit die Gefolgschaft versagt und teilweise seinen Rücktritt gefordert. Drei Wochen vor dem Landeskongreß des Verbandes wurden jetzt 20 departementale Gliederungen kurzerhand ausgeschlossen. Als Alternative bietet sich für sie der Konkurrenzverband Unostra an (4300 Mitglieder), in dem Handwerker und kleinere Transportunternehmen organisiert sind. In Frage käme auch der Dritte im Bunde, TLF, zu dessen 4500 Mitgliedern vor allem größere Unternehmen mit zusammen 250.000 Nutzfahrzeugen zählen; dies entspricht mehr als der Hälfte der insgesamt in Frankreich registrierten Lkw. Auch der kleineren Unostra war bei den Aktionen die Basis nicht gefolgt. Spuren hinterlassen haben diese ebenso in den Beziehungen zwischen FNTR und dem nationalen Arbeitgeberverband Medef. Er hatte seinen Mitgliedsverband öffentlich zur sofortigen Einstellung der Blockadeaktionen aufgefordert.
Blockaden: Verbände ohne Unterstützung der Basis
Frankreichs Unternehmer wollten gegenüber der Regierung weitgehendere Zugeständnisse durchsetzen