Berlin. Aufgrund weiter steigender Paketzahlen fordert der Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) spezielle Haltezonen für die KEP-Branche, die den Fahrern bei einer Parkdauer von 15 Minuten eine reibungslose Zustellung der Sendungen ermöglichen sollen. Diese Haltezonen müssten mit einem absoluten Halteverbot für unberechtigt parkende Fahrzeuge ausgestattet sein, betonte Verbandspräsident Florian Gerster bei der Vorstellung der KEP-Studie 2018. „Unsere Zusteller möchten nicht in der zweiten Reihe parken“, führte er an.
Zu einer „ehrgeizigen Verkehrspolitik“ gehört für den BIEK auch eine staatliche Förderung batteriegestützter Fahrzeuge, die der Verbandschef kürzlich auch während eines Gesprächs mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) angesprochen hat. Das Anliegen sei „freundlich interessiert“ zur Kenntnis genommen worden, berichtete Gerster, der konkrete Ergebnisse erst in den nächsten Jahren erwartet. Die Autoindustrie sei gefordert, Elektrofahrzeuge in der Sprinterklasse zu entwickeln. Gerster widersprach Vermutungen, Fahrverbote in den Städten könnten die Zustellung der Sendungen gefährden. Es seien eher mit punktuellen Einschränkungen zu rechnen, denen man notfalls mit Umwegen begegnen könne. Ähnlich äußerte sich Carsten Hansen, der neue BIEK-Beauftragte für Innenstadtlogistik, der auf der Pressekonferenz vorgestellt wurde. Man sei sich mit den kommunalen Spitzenverbänden einig, dass die Wirtschaftsverkehre in den Städten nicht eingeschränkt werden sollten.
Der wachsende Online-Handel habe das Problem des Fahrermangels verschärft, betonte Gerster. Eine höhere Bezahlung und die von den Unternehmen angebotene effizientere Ausbildung könnten ebenso Abhilfe schaffen wie eine bessere Wertschätzung der Zusteller. „Die Zusteller sind keine Verlierer, sie verdienen Respekt, erbringen eine wichtige wirtschaftliche Leistung“. (jök)