Ab dem 1. Oktober betreibt die weißrussische Regierung wieder alle Zollpunkte von Gomel bis Witebsk. Damit behindern fünf Jahre nach der Demontage von Grenzpfählen erneut bilaterale Kontrollen den Verkehr innerhalb der Zollunion mit Russland. Als Grund nennt Minsk kriminelle Umtriebe beim Handel von Ländern außerhalb der Union. Vierzig Prozent an Zollgebühren verliere die Staatskasse durch einen einfachen Trick. Vor allem Spediteure aus Ländern der so genannten Dritten Welt würden ihre Waren mit Hilfe Moskauer Stellen zu russischen Produkten umdeklarieren und dann im gebührenfreien Transit durch Belorussland auf westeuropäische Märkte bringen. Russland hatte bereits im April die Zollstellen an der belorussischen Grenze reaktiviert. Die Renovierung der Zollpunkte lässt sich Minsk trotz großer Finanznot rund 1,5 Millionen Dollar kosten. Hauptgrund aber dürfte die schleppende Entwicklung bei der Zollunion sein. So will die russische Regierung frühestens 2007 den gemeinsamen Rubel einführen.
Belorussland nimmt frühere Zollpunkte wieder in Betrieb
Minsk sucht nach Mitteln um die Zollkriminalität einzudämmen