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Belgische Container-Trucker fürchten Ladungsabwanderung

17.02.2012 15:23 Uhr
Belgische Container-Trucker fürchten Ladungsabwanderung
Antwerpener Trucker: Viel Kummer gewöhnt 
© Foto: VR/Eckhard-Herbert Arndt

Zukunftsangst in der Transportbranche: Trucker-Verband SAVA hält den jüngsten Streik der Lotsen für unverantwortlich

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Antwerpen. Das flämische LKW-Transportgewerbe, vor allem aber die Container-Trucking-Branche, plagt akute Zukunftsangst. „Mal sind es die streikenden Hafenarbeiter, mal die streikenden Zöllner – und jetzt die See- und Flusslotsen. Und wer bezahlt jedes Mal ein solches ‚Gelage‘? Wir, die Transportbetriebe“, bringt es Kurt Joosen, Vorsitzender des Antwerpener LKW-Transportverbandes SAVA und zugleich auch Inhaber eines Transportunternehmens, in einer Erklärung, auf den Punkt.

Der jüngste, in der Nacht von Donnerstag auf Freitag formal beigelegte Konflikt mit den Lotsen treffe das vor allem klein- und mittelständisch organisierte Transportgewerbe wie ein Schlag ins Gesicht. Sollten verschiedene Reedereien tatsächlich Schiffsanläufe und damit verbundene Ladungsmengen auf andere Häfen, vor allem die niederländischen, gelenkt werden, so würden viele belgische Trucker aus Kostengründen das Nachsehen haben. Vor allem die Ankündigung der schweizerischen MSC-Reederei, die Rolle des Scheldehafens, in dem sie einen „reedereieigenen“ Terminal betreibt, zu hinterfragen, betrachtet das Trucking-Gewerbe mit Sorge. Nach belgischen Medienberichten steht MSC für gut die Hälfte des Containerumschlags in Antwerpen: Der Gesamtumschlag 2011 lag bei 8,6 Millionen TEU.

Für SAVA-Vorsitzender Kurt Joosen sollte der aktuelle Streik den längst fälligen Anstoß dafür geben, über das hohe und verfassungsmäßig verbriefte Streikrecht in Belgien, vor allem aber die damit auch verbundene gesamtgesellschaftliche Verantwortung, zu diskutieren. „Wir müssen uns ernsthaft fragen, wohin Streiks führen“, so Joosen. Auch viele klein- und mittelständische Transportbetriebe seien unzufrieden, ob über bestimmte Regierungsbeschlüsse, die teilweise extremen Wartezeiten auf den Terminals, Preisdrückerei und so weiter. Das aber führe eben nicht dazu, „anderen das Butterbrot“ durch fragwürdige Streikaktionen quasi wegzunehmen.

Die SAVA hofft, dass die jüngsten Streiks den Antwerpener Hafen nicht zu stark und nachhaltig schädigen. Joosen: „Alle Beteiligten sind aufgerufen, ihren gesunden Menschenverstand zu gebrauchen.“ (eha) 

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