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BDI und ADV: Frankfurter Nachtflugverbot aufheben

13.03.2012 10:03 Uhr
BDI und ADV: Frankfurter Nachtflugverbot aufheben
Wettbewerbsvorteil Nachtflug: Wird der globale Verkehrsknotenpunkt Frankfurt durch ein Nachtflugverbot unterbrochen, müssen die Verkehre ausweichen oder können nicht stattfinden
© Foto: Imago/Imagebroker

Bürger- und Wirtschafts-Bedürfnisse in Einklang bringen / Schallschutzmaßnahmen sind Aufgabe von Wirtschaft und Regierung

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Berlin. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Flughafenverband ADV hoffen auf die Wideraufnahme des Nachtflugbetriebs am Frankfurter Flughafen und daher auf ein entsprechendes Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig. „Die deutsche Wirtschaft ist auf leistungsfähige Flughäfen mit wettbewerbsfähigen Betriebszeiten dringend angewiesen. Dazu gehören auch unverzichtbare Nachtflüge", erklärte Dieter Schweer, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Ein Drittel des Wertes der deutschen Exporte nach Übersee werde per Flugzeug verschickt.

ADV: Flughäfen nehmen Sorgen der Bürger ernst

„Wir hoffen sehr, dass das Bundesverwaltungsgericht den Weg zu einem fairen Interessenausgleich zwischen den vom Fluglärm betroffenen Bürgern und dem Bedarf unserer Gesellschaft an Mobilität aufzeigt", sagte der Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, in Berlin. Die Flughäfen nähmen die Sorgen der Anwohner sehr ernst. Gleichzeitig sei es aber zwingend erforderlich, dass die auf den Bedarf der Wirtschaft und Gesellschaft zugeschnittene Infrastruktur auch im notwendigen Umfang genutzt werden könne.

Lärmbelastung der Bürger minimieren

Werde der globale Verkehrsknotenpunkt Frankfurt durch ein Nachtflugverbot unterbrochen, müssten die Verkehre ausweichen, etwa auf die Straße, oder könnten gar nicht stattfinden. "Der Flughafen Frankfurt unternimmt enorme Anstrengungen, um die Lärmbelastung für die Bürger zu minimieren", sagte Beisel.

Umsetzung von Schallschutzmaßnahmen

Die große Herausforderung für alle Flughäfen in Deutschland ist es laut BDI und ADV, künftig das Passagier- und Frachtwachstum vom Fluglärm weitgehend zu entkoppeln. Es sei die Aufgabe von Luftverkehrswirtschaft und Landesregierungen, an der Umsetzung der Schallschutzmaßnahmen zu arbeiten. (jko)

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KOMMENTARE


Barbara Laddey

13.03.2012 - 11:19 Uhr

Interessenausgleich?! Wir als Anrainer des Frankfurter Airport haben nicht nur ein Interesse, dass Ruhe in der Nacht herrscht - es ist schlicht ein Bedürfnis, das jedem Menschen erlaubt sein sollte und um das wir in Rhein-Main offensichtlich kämpfen müssen.So ist die Situation am Tage: von 5 bis 23 Uhr Flieger im 40-sek-Takt, in 900 m Höhe, viele Orte werden in 300 m Höhe überflogen. Unvorstellbar? In Rhein-Main geht das, je nach Windrichtung ist immer eine andere Region betroffen.Dass wir daher mindestens Ruhe in der Nacht einfordern, versteht sich da von selbst.Wenn der Flughafen die Sorgen der Anrainer ernst nimmt, klingt dies für uns wie ein Lippenbekenntnis. Der Fraportchef selbst z. B. wohnt im Taunus, weit weg von Flugrouten. Natürlich weiß er, was Fluglärm heißt, aber nicht, wie es sich anfühlt, wenn man sonntags um 5 Uhr aus dem Schlaf gerissen wird von donnernden Fliegern, während andernorts man mit Naturgeräuschen im Hintergrund erwachen darf. Wenn man den ganzen Sonntag nicht draußen sein kann, weil über uns permmanenter Lärm zu hören ist, wenn es unmöglich ist, Garten und Balkon zu benutzen.Interessenausgleich ja, ja auch zum Flughafen Frankfurt - dennoch: Die Problematik Lärm und und die Auswirkungen auf die Anwohner muss Respekt und Anerkennung finden - dies muss sich auch in konkreten, kurzfristig greifenden Maßnahmen zeigen. Hier ist nicht nur passiver Schallschutz gefragt, sondern vor allem technische Möglichkeiten, um den Lärm deutlich zu mindern und die verloren gegangene Lebensqualität in Rhein-Main wieder herzustellen.


AMCLJ

14.03.2012 - 08:22 Uhr

Ich habe da mal ne Frage Barbara: Wer war zuerst da? Sie oder der Flughafen? Wenn Sie zuerst da waren kann ich Sie verstehen, wenn nicht muss ich sagen: Selber schuld! Wer in die Nähe eines Flughafens zieht und sich dann über Fluglärm beklagt hat doch irgendwo ne Lücke im Kopf, oder hat irgendeiner geglaubt das Fraport, oder ein anderer Flughafen, sagt: "Ah jetzt wo du hier wohnst lassen wir die Flugzeuge am Boden." Das ein Ausbau der Flughäfen kommt war auch zu erwarten. Ich bin selber ein "kleiner Bürger" aber ich verstehe nicht warum immer alle die Schuld bei denn anderen (großen Unternehmen) suchen, viele sind doch selbst Schuld an Ihrer Situation und das sind genau die, die dann Demonstrieren. Is doch immer so das erstmal gemault und dann Gedacht wird.


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