Berlin. In einem offenen Brief an den Staatssekretär und Logistikbeauftragten der Bundesregierung Andreas Scheuer, kritisieren die Allianz pro Schiene und zwei Bahn-Verbände die „Neujustierung" des Masterplans Güterverkehr und Logistik. Unterzeichnet haben den Brief Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Ronald Pörner, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) und Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahnverkehr des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Die Verbände kritisieren insbesondere den Verzicht auf das Ziel, mehr Verkehr auf Schiene und Binnenwasserstraße zu bringen. Außerdem wird in dem Brief die Absicht des Ministeriums kritisiert, sich von der Einbeziehung externer Kosten ganz zu verabschieden. Das Ziel, die externen Kosten stärker zu berücksichtigen, war im ursprünglichen Masterplan als Maßnahme C4 enthalten. „Unter dem Deckmäntelchen der Neujustierung wird der integrative Ansatz des alten Masterplans einseitig ausgeschlachtet, entkernt und zurechtgestutzt", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Mittwoch in Berlin.
Neben den inhaltlichen Differenzen kritisieren die Verbände außerdem die ihrer Meinung nach unzureichende Abstimmung der Maßnahmen mit den Verbänden. „Aus einem abgestimmten Zielpapier ist ein Bündel von Power-Point-Präsentationen geworden, die den Verbänden gerne am Vorabend von Gesprächsrunden per Mail zugehen", kritisierte Flege. Eine inhaltliche Debatte sei auf diese Weise nicht möglich, heißt es in dem Brief an das Verkehrsministerium. (diwi)