Die Deutsche Bahn wird die angekündigten neuen Preise für die Nutzung des Schienennetzes erst bis April 2001 und nicht wie geplant zum Jahresbeginn vorstellen. Es müssten noch die Auswirkungen des neuen Infrastruktur-Konzepts der Europäischen Union für den Güterverkehr geprüft werden, sagte ein Bahn-Sprecher am Dienstag in Frankfurt. Er bestätigte damit Informationen von Spiegel-Online. Die Bahn hatte zugesagt, ihr Trassenpreissystem aufzugeben, das in die Kritik von Privatbahnen und des Bundeskartellamts geraten war. Vom kommenden Jahr an soll es nach Bahn-Angaben ein einstufiges System geben, das im Prinzip für alle Eisenbahnbetreiber gleich ist. Es würde ein zweistufiges Preissystem ersetzen. Derzeit nutzen über 150 Kunden das 37.500 Kilometer lange Netz. Das Kartellamt hatte in den bisherigen Preisen eine Wettbewerbsbehinderung für private Konkurrenten erkannt. Das System habe Vielnutzer und damit die Bahn selbst bevorzugt. Das Europäische Parlament und der EU-Ministerrat hatten Ende November eine Liberalisierung des grenzüberschreitenden BahnGüterverkehrs bis 2008 beschlossen. (vr/dpa)
Bahn: Neue Trassenpreise erst bis April 2001
Zuvor müssen Auswirkungen des neuen EU-Infrastruktur-Konzepts für den Güterverkehr geprüft werden