Wien. Der neue CEO (Chief Executive Officer) von Austrian Airlines (AUA), Jaan Albrecht, ist seit Anfang November im Amt und steht vor einer schwierigen Aufgabe. Die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen Verlust von 30 Millionen Euro eingeflogen, bis Jahresende werden es 50 Millionen Euro sein.
Den ersten Termin hatte Albrecht mit den Vorständen vom Wiener Flughafen, von denen er klipp und klar die Senkung der Landegebühren verlangte. Albrecht muss den AUA-Konzern von den hohen Personalkosten herunterbringen, die unter den Begriff Systemkosten fallen und derzeit 27 Prozent ausmachen. Wenn es Austrian schafft, ein Drittel des Personals abzubauen, dann sollten der Wiener Flughafen und die Flugsicherungsbehörde Austrocontrol auch allmählich damit beginnen, die Produktivität zu steigern, verlautet aus der AUA-Vorstandsebene.
Einen Feind hat der neue CEO schon ausgemacht: Emirates Airlines. Dem arabischen Carrier hat das österreichische Verkehrsministerium jüngst die 13 wöchentlichen Emirates-Flüge nach Wien provisorisch verlängert.
Die Reaktion von AUA auf diese politische Entscheidung kam prompt: Österreichs Politik sollte sich genau überlegen, ob sie den Konkurrenten Emirates definitiv so oft in Wien haben will. Wäre das der Fall, würde das Austrian schwächen, weil man in Emirates nichts anderes als eine hoch subventionierte Staatsairline sieht, die Austrian das Wasser abgräbt. (mf)