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Am Rande: Geplaner Hochmoselübergang lässt Weinfreunde um Riesling bangen

06.10.2011 12:01 Uhr
Am Rande: Geplaner Hochmoselübergang lässt Weinfreunde um Riesling bangen
Weinfreude fürchten wegen des Baus der Hochmoselbrücke um die Qualität des deutschen Rieslings
© Foto: ddp/Norbert Millauer

Weinfreunde sehen den Mosel-Riesling durch den Bau der Hochmoselbrücke gefährdet - obwohl davon nur ein sehr kleiner Abschnitt des 240 Kilometer langen Moseltals betroffen ist

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Washington. Für seine Weißweine ist Deutschland international bekannt. "Riesling ist einer der besten Weine der Welt - und ohne Frage kommt der großartigste Riesling aus Deutschland", schreibt etwa die "New York Times". Nun sehen jedoch amerikanische Weinfreunde den Mosel-Riesling durch den Bau der Hochmoselbrücke gefährdet - und das, obwohl davon nur ein sehr kleiner Abschnitt des 240 Kilometer langen Moseltals betroffen ist. Auch deutsche Winzer und Weinexperten hatten bereits vor der Brücke gewarnt.

Die Bauarbeiten haben gerade begonnen. 160 Meter hoch und 1,7 Kilometer lang soll die Brücke bei Ürzig (Kreis Bernkastel-Wittlich) sein, vierspurig, mit 16 Meter breiten Pfeilern. Sogar der Kölner Dom hätte darunter Platz. Das Großprojekt "B50neu" mitsamt Brücke hatte im Sommer 2008 nach jahrelangem Rechtsstreit grünes Licht bekommen. Von 2016 an sollen die insgesamt 20 Kilometer die Eifel und Hunsrück verbinden.

Gegner des Hochmoselübergangs, darunter Weinkritiker und Umweltschützer, fürchten, dass die Brücke irreparable Schäden an den Weinbergen verursacht. Bedeutende Lagen, so sind sich die Kritiker sicher, würden durch das 330-Millionen-Euro-Projekt zerstört. "Es gibt eine Bedrohung", schreibt Nathan Scherotter im Forum "Corkd", "diese Bedrohung ist vom Menschen gemacht und könnte die Weinlagen der Mosel-Region schädigen".

Sichtbare Auswirkungen der Brücke seien auf die direkte Umgebung begrenzt, erklärt hingegen das rheinland-pfälzische Weinbauministerium. Ein Imageschaden für den Moselwein sei daher nicht zu befürchten. Der Brückenbau werde von einem Monitoring begleitet, um mögliche Auswirkungen zu erfassen - etwa Störungen des Wasserhaushaltes, Schattenwurf und Kälteströmungen. Befürchtungen der Winzer, nach denen bedeutende Weinlagen im Wasserhaushalt gestört werden, hätten gutachterlich bislang nicht bestätigt werden können.

Auch der Einfluss der Kaltluft auf die Weinqualität soll untersucht und Winzer gegebenenfalls entschädigt werden. Dies gelte auch für Ernteeinbußen durch Schattenwurf. (dpa)

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KOMMENTARE


Dr. Frank Schneider

07.10.2011 - 15:29 Uhr

Des Einen Leid, des anderen Freud.Auch in Franken wachsen Rieslingen, die den Moslweinen durchaus ebenbürtig bzw. überlegen sind.Sie sind von den Oechslegraden her, sogar noch höher.


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