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Allianz pro Schiene: Feldversuch Lang-LKW stoppen

20.02.2012 14:51 Uhr
Allianz pro Schiene: Feldversuch Lang-LKW stoppen
Zu wenig Zeit bleibe für Lang-LKW, bis an Bahnübergängen die Schranken schließen, stellte die Allianz pro Schiene fest 
© Foto: Bast

An Bahnübergängen seien die Räumzeiten nicht auf die Großlaster ausgelegt, so die Allianz pro Schiene. Sie fordert, den Feldversuch zu stoppen

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Berlin. Beim Feldversuch mit Lang-LKW gibt es aus Sicht der Bahnlobby Sicherheitsrisiken. Anders als angekündigt kreuzten die Versuchsstrecken auch zahlreiche Bahnübergänge, die dafür nicht ausgelegt seien, teilte der Verband Allianz pro Schiene am Montag mit. Die Schranken senkten sich für die mehr als 25 Meter langen Lastwagen möglicherweise zu früh.

Die sogenannte Räumzeit zwischen Erleuchten des Warnlichts und Schließen der Schranke sei auf die herkömmlichen knapp 19 Meter langen Laster eingestellt. Das Bundesverkehrsministerium konnte das weder bestätigen noch dementieren. Es verwies auf die Bundesländer.

Die Allianz pro Schiene stieß in einer Stichprobe auf mehr als 20 kritische Querungen von Bahnübergängen in Schleswig-Holstein, Bayern, Niedersachsen und Hessen. Der Verband forderte, den Feldversuch zu stoppen, bis es dafür ein Straßennetz ohne Bahnübergänge gebe.

Eine Sprecherin von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sagte, das Ministerium gehe davon aus, dass es auf den Strecken keine solchen Übergänge gebe. Dieser Vorgabe hätten die Länder folgen müssen, als sie die Strecken vorschlugen. Sollte das nicht der Fall sein, müssten die Länder die Strecken noch einmal überprüfen. Laut Allianz pro Schiene beginnen einige Länderverkehrsministerin ohnehin erst jetzt mit der Überprüfung. (dpa)

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KOMMENTARE


Deka 1803

22.02.2012 - 12:23 Uhr

Bzgl. Räumzeit, kenn ich einige Bahnübergänge, in der eine 19 mKombination nicht der Lage ist, aus dem Stand in der vorgegebenen Zeitden Übergang zu queren.Wie geht so etwas im Bereich Landwirtschaft: weniger Leistung, geringere Geschwindigkeit und mögliche 2 Anhänger. Also in etwa gleiche Länge.Fadenscheinige Argumente


Heinz Techtmeyer

22.02.2012 - 12:47 Uhr

Ich halte die Sache für ein sehr fadenscheiniges Argument. Seit ich mich erinnern kann gibt es Zugmaschinen mit zwei Anhängern, wie sie zu Beispiel Schausteller benutzen oder wie sie zum Beispiel sehr oft in der Landwirtschat vorkommen. Diese bewegen sich teilweise mit max. 25 km/h. Also erheblich langsamer als die bemängelten Lang-Transporte. Zu wievielen Unfällen an Bahnübergängen ist es mit den erstgenannten Fahrzeugen schon gekommen? Da haben die Freunde der Bahn wohl mal wieder nicht richtig nachgedacht.


G. Böhmert

22.02.2012 - 15:07 Uhr

Echter Lobbyisten-Schwachsinn. Überquert ein Lkw einen Bahnübergang mit nur 20 km/h, legt er in einer Sekunde 5,55 m zurück. Ein sechs Meter längeres Fahrzeug braucht also knapp eine Sekunde länger als ein normaler Lastzug. Da jeder auf seine teuersten Fahrzeuge nur seine besten Fahrer setzt und diese auch noch besonders geschult werden, sehe ich hier kein erhöhtes Risiko. Sicherheitshalber würde ich als Verkehrsminister nun aber die Bahn anweisen, die Räumzeit um 2 Sekunden zu verlängern, damit die Lobbyisten was zu tun bekommen.


Jürgen Auth

22.02.2012 - 23:42 Uhr

Soso, die Räumzeit ist also auf die knapp 19 Meter langen Laster eingestellt. Das ist ja schon fast ein gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr, liebe Allianz pro Schiene! Wie jeder weiss, oder zumindest wissen sollte, beträgt die Gesamtlänge von Fahrzeugkombinationen mit nach hinten herausragender Ladung 20,75 Meter. Wird demzufolge bei einem Lastzug der hinten befestigte Mitnehmstapler von den Schranken abgetrennt? Es besteht also gemäß Ihrer Aussage dringender Handlungsbedarf! Und beim Umstellen der Schrankenanlagen kann ja dann gleich auf 25,25 Meter eingestellt werden...


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