Stockholm. Darin hatte Pischetsrieder „privat und vertraulich“ die Struktur eines neuen Mehrmarken-Konzerns skizziert, während bereits das Übernahmeangebot von MAN für Scania lief. Der Sprecher des schwedischen SEB-Fonds mit 1,1 Prozent des Scania-Aktienkapitals, Björn Lind, sagte am Donnerstag in der Zeitung „Dagens Industri“: „Es fragt sich, ob es juristisch korrekt war, dass diese Angaben nicht mit im Angebotsprospekt von MAN enthalten waren.“ Für den AMF-Pensionsfond mit 0,6 Prozent des Scania-Aktienkapitals sagte Mats Guldbrand in „Dagens Industri“: „Um zum MAN-Angebot Stellung beziehen zu können, brauchen wir vollständige Information.“ Pischetsrieder hatte seine Überlegungen persönlich an MAN-Chef Hakan Samuelsson, dessen Scania-Kollegen Leif Östling und Börje Ekholm vom größten schwedischen Scania-Anteilseigner Investor geschickt. VW ist bei beiden Nutzfahrzeugherstellern der größte Anteilseigner. Samuelsson sagte dem Stockholmer Blatt „Dagens Nyheter“ zu dem Pitschetsrieder-Brief: „Seine Erfahrungen von VW sind zwar willkommen. Aber wie ein neues Unternehmen organisiert wird, entscheiden nicht die Aktionäre, sondern die Führung des neuen Unternehmens.“ Scania lehnt das Übernahmeangebot von MAN über 10,3 Milliarden Euro als feindlich ab.
Aktionäre bei Scania unzufrieden mit Pitschetsrieder-Brief
Minderheitsaktionäre des Nutzfahrzeugherstellers Scania haben sich kritisch über einen vertraulichen Brief des VW-Chefs Bernd Pischetsrieder zu einer möglichen Zusammenlegung mit MAN sowie den Lkw-Aktivitäten von Volkswagen geäußert.