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AF-KLM will Alitalia erst später schlucken

31.05.2012 11:34 Uhr
Air France-KLM
Die französisch-holländische Fluglinie Air France-KLM ist zur Zeit mit sich selbst beschäftigt 
© Foto: Air France-KLM

Airline lässt angekündigten Termin für Aufstockung der Anteile an Alitalia vermutlich verstreichen

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Paris. Die französisch-holländische Fluglinie Air France-KLM wird nach Informationen der VerkehrsRundschau ihren Anteil an der römischen Alitalia nicht vor 2014 erhöhen, möglicherweise aber auch erst in der Folgezeit. Ursprünglich sollte dieser Schritt Anfang nächsten Jahres erfolgen.

Seit Januar 2009 hält AF-KLM 25 Prozent der Aktien von Alitalia, nachdem der Lufthansa-Einstieg zuvor gescheitert war. So bremste der LH-Aufsichtsrat im letzten Moment die weit gediehenen Übernahmepläne des damaligen Kranich-Unternehmensvorstandes wegen der aus Sicht des AR unkalkulierbar hohen wirtschaftlichen Risiken des Deals.

In der seinerzeit zwischen AF-KLM und Alitalia getroffenen Vereinbarung sicherte sich das französisch-holländische Unternehmen die Option, ab dem 13. Januar kommenden Jahres den Anteil an der italienischen Gesellschaft weiter aufzustocken. Dieser Termin wird internen Quellen zufolge jetzt ungenutzt verstreichen. Als Gründe für die zögerliche Haltung von AF-KLM gelten die anhaltend hohen Verluste, der seit längerem niedrige Aktienkurs der Fluglinie sowie das anstehende Sanierungsprogramm speziell bei Air France. Dabei sind Einsparungsziele von rund 1,2 Milliarden Euro die Zielvorgabe für die kommenden drei Jahre. Es handelt sich um ein Paket, das Stellenstreichungen, Aufgabe unprofitabler Routen und die Verkleinerung der Flotte beinhaltet. Das betrifft auch die Frachtdivision, die aufgrund hoher Defizite wesentlich zum finanziellen Problem des Gesamtunternehmens beigetragen hat.

AF-KLM Minderheitspartner Alitalia hat per 31. Dezember 2011 eine Gesamtverschuldung von 854 Millionen Euro ausgewiesen, bei einem Nettoergebnis von minus 69 Millionen Euro. Die Linie verfügt über 152 Flugzeuge, mit denen im vergangenen Jahr 25 Millionen Passagiere befördert wurden.

Wie von Seiten der französischen Regierung weiter bekannt wurde, lehnt die neue sozialistische Administration die Zahlung von 500.000 Euro an den geschassten früheren Chef von AF-KLM, Pierre-Henri Gourgeon strikt ab. Der französische Staat ist mit 15,9 Prozent an der Fluglinie beteiligt. Die Summe war Gourgeon als Entschädigung für seine vorzeitige Demission mit Zustimmung der Sarkozi-Regierung zuerkannt worden. „Diese Art von Bonusprogramm für einen gescheiterten Manager lehnen wir ab“, wird der neue Finanzminister Pierre Moscovici von örtlichen Medien zitiert. (hs) 

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