Rees. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Inbetriebnahme der neuen Güterbahnstrecke „Betuwelijn“ in Niederlanden wächst an der deutschen Seite der Grenze der Frust und die Verärgerung der Anwohner der Bahnverbindung Emmerich-Oberhausen. Der Grund: Der schon jetzt zunehmende, grenzüberschreitende Schienengüterverkehr führt zu immer längeren Schlusszeiten der Schranken an den zahlreichen Bahnübergängen und damit zu langen Staus. In einer Protestaktion machten am vergangenen Sonnabend mehrere hundert Anwohner in mehreren Orten entlang der deutschen Bahntrasse ihrem Ärger darüber Luft, dass die Versprechen der Deutschen Bahn (DB) und der Politik hinsichtlich der Anpassung der Lärmschutzmaßnahmen und des Baus von Bahnunterführungen bislang unerfüllt blieben. Die Aktion stand unter dem Leitmotiv „Wir wollen keinen Stau, wir fordern Gespräche zwischen der Bahn und den Kommunen über Bahnübergänge und Lärmschutz, jetzt und sofort.“ Ein Höhepunkt war eine Unterschriftenaktion. Die Unterschriften sollen der DB zugeleitet werden, damit diese erkennt, was zu tun ist. Die zu Bürger-Interessengruppen zusammengeschlossenen Anwohner fühlen sich nach den Worten ihres Sprechers, Thomas Dierkes aus dem niederrheinischen Rees, „wie auf einem Verschiebebahnhof“. Dierkes zur VerkehrsRundschau wörtlich: „Die Zuständigkeit für den Bau der Bahnquerungen, dem neu zu bauenden 3. Gleis und dem Lärmschutz wird zwischen der DB, dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Bund wird hin- und hergeschoben.“ Schützenhilfe bei ihren Protesten bekommen die Anrainer von verschiedenen Freiwilligen Feuerwehren aus den Ort entlang der Bahnstrecke. Diese sorgen sich nämlich darüber, dass sie bei Unfällen rechtzeitig den Einsatzort erreichen können, wenn die Schranken geschlossen sind. Das steht für Dierkes bereits fest: „Weitere Protestaktionen sind in Vorbereitung.“ Indes steht in den Niederlanden das Datum der Freigabe der rund fünf Milliarden Euro teuren Betuwelijn fest: der 16.Juni. (eha)
Ärger an Betuwelijn

Protestaktion gegen Güterbahnstrecke: Deutsche Bahnanwohner fühlen sich „wie auf einem Verschiebebahnhof“