Fordern und Fördern hat die Bundesregierung zur obersten Maxime erklärt. Auch Verkehrsminister Tiefensee hat sich den gut klingenden Slogan auf die Fahnen geschrieben. Ergo sollen Straße, Schiene und Schiff dort gestärkt werden, wo sie ihre Vorteile am besten ausspielen können. So weit, so gut. Nun prognostiziert allerdings schon die zweite Studie, dass die 25-Meter-Trucks dem Kombinierten Verkehr (KV) erheblich schaden werden. Kein Wunder, schließlich sollen die 40-Plus-Tonner künftig im Hub-Verkehr ihre Runden drehen und auf festgelegten Routen von A nach B rollen. Dort liegen eben die Vorteile des neuen LKW-Konzeptes. Anstatt diese herauszustellen und – um mit den Worten des Ministers zu sprechen – zu fördern, dass die extralangen Laster auf gewissen Hub-Strecken durchaus ihre volkswirtschaftlichen und ökologischen Vorteile nachweisen können, dient die Studie als weiterer Sargnagel für den von den Verbänden geforderten Großversuch. Plötzlich macht wieder das Ammenmärchen vom 60-Tonner in der Einkaufsmeile die Runde. Womit wieder einmal deutlich wird, woran die Diskussion krankt: nämlich an einer sachlichen Einordnung der propagierten Dimensionen. 25 Meter heißt eben nicht automatisch 60 Tonnen und niemand will oder braucht einen 60-Tonner in der Altstadt. Tiefensees Reaktion auf die KV-Studie gibt wenig Anlass zu glauben, dass der Minister überhaupt an einer solchen Differenzierung interessiert ist. Es wäre schade und letztlich eine weitere vertane Chance, würde sich der Minister gegen sein Fördern-und-Fordern-Prinzip stellen. Der Ansatz ist richtig und liefert konsequent umgesetzt auch die dringend gesuchten Lösungen für die Bewältigung des Verkehrswachstums. Rocco Swantusch Redakteur
25-Meter-LKW: Eine Frage der Prinzipien
Der Kommentar der Woche von Rocco Swantusch, Redakteur