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KMU und Nachhaltigkeit: Finanzierung als ein Hindernis

01.10.2024 11:05 Uhr | Lesezeit: 2 min
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Nachhaltigkeit ist bei vielen Unternehmen als relevantes Thema angekommen. Bei der Umsetzung stellen sich diesen aber noch Hürden, so eine Studie der Gothaer
© Foto: Lumerb/stock.adobe.com

Die Gothaer hat kleine und mittelständische Unternehmen zu ihrer Nachhaltigkeitsstrategie und Herausforderungen befragt. Regulatorische Themen wie Lieferkettengesetz und CSRD werden zudem immer mehr als Treiber wahrgenommen.

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Dass Unternehmen ihre Geschäftspraktiken nachhaltig ausrichten sollten, ist bereits bei vielen KMU angekommen. Dennoch stehen Unternehmen vor zahlreichen Herausforderungen, die ihre nachhaltige Transformation behindern. Das ist ein Ergebnis der KMU-Studie des Versicherungsunternehmens Gothaer.

Für 24 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ist demnach Nachhaltigkeit aktuell ein sehr relevantes Thema, für 53 Prozent ist die Relevanz moderat. An erster Stelle der Herausforderungen nennen die Unternehmen mit 45 Prozent die fehlenden finanziellen Ressourcen.

Mehr als einem Drittel aller befragten Unternehmen (37 Prozent) fehlt es an der notwendigen Zeit, um das Thema Nachhaltigkeit umzusetzen. Auf Platz drei befindet sich mit 33 Prozent der Aspekt, dass KMU keine klaren Vorstellungen darüber haben, in welcher Form sie betroffen sind.

„Die nachhaltige Transformation fordert oftmals Investitionen. Unternehmen müssen in Vorleistung gehen, um langfristig von nachhaltigen Maßnahmen wie Energieeinsparungen zu profitieren. Förderprogramme des Bundes und der Länder können die finanziellen Herausforderungen etwas abfedern, aber der Förderdschungel wirkt zunächst einmal auf viele abschreckend, obwohl es sich am Ende oft rentiert, sich hier durchzukämpfen“, sagt Svetlana Thaller-Honold, Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements der BarmeniaGothaer.

Auch wenn die Relevanz von Nachhaltigkeit im Mittelstand angekommen sei, zeigt sich laut dem Versicherer in der Realität ein anderes Bild. Seit 2022 bleibt die Zahl der KMU, die ihren CO2-Ausstoß bereits ermittelt haben, nahezu konstant bei 14 Prozent (2023: 16 Prozent, 2022: 16 Prozent). Somit kennen 86 Prozent der Unternehmen ihren CO2-Ausstoß nicht. 6 Prozent der KMU unternehmen erste Schritte, um ihren CO2-Ausstoß zu senken, 35 Prozent planen, das zu tun.

CSRD und Lieferkettengesetz als regulatorische Treiber

Der Wunsch nach einem besseren Unternehmensimage ist für ein Viertel aller befragten Unternehmen ausschlaggebender Grund, das Thema Nachhaltigkeit voranzutreiben. Gleichauf liegt der Wunsch nach Kostenersparnis durch nachhaltige Aktivitäten (25 Prozent). Eine leichte Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren zeichnet sich bei den Anforderungen durch Regulatorik und Politik ab, so der Versicherer: Jedes fünfte Unternehmen sieht die Regulatorik als Treiber und implementiert deshalb Nachhaltigkeit im Unternehmen, 2023 waren es 18 Prozent.

Die Studienergebnisse würden auch zeigen: Je kleiner das Unternehmen, desto eher ist die eigene Überzeugung der ausschlaggebende Grund für die nachhaltige Transformation (1-10 Mitarbeitende: 52 Prozent; 11-20 Mitarbeitende: 33 Prozent; 21-200 Mitarbeitende: 27 Prozent; 201-500 Mitarbeitende: 24 Prozent).

„Bisher steht es KMU relativ frei, ob und in welchem Umfang sie nachhaltige Prozesse implementieren. Diese Freiwilligkeit wird für KMU in Zukunft jedoch zunehmend eingeschränkt. Regulatorische Vorgaben, wie die der Corporate Sustainability Reporting Directive – CSRD - der Europäischen Union oder das Lieferkettengesetz, führen dazu, dass auch KMU ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten früher oder später dokumentieren müssen“, so Svetlana Thaller-Honold, Leiterin des Nachhaltigkeitsmanagements der BarmeniaGothaer.

Ab 2026 betrifft die CSRD nicht nur alle großen Unternehmen, sondern auch alle kapitalmarktorientierten kleinen und mittleren Unternehmen. Zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sind damit zukünftig auch viele mittelständische Unternehmen, die zuvor nicht betroffen waren. „Da der Aufbau von Reportingsystemen mit großem Aufwand verbunden ist, ist es wichtig, dass sich die Mittelständler mit den Berichtstandards frühzeitig auseinandersetzen“, so Thaller-Honold.

„Auch wenn KMU noch etwas Zeit für die Umsetzung der CSR-Richtlinie haben, können sie dennoch schon heute indirekt betroffen sein, da die großen Unternehmen auch über ihre Wertschöpfungskette berichten müssen und dafür die Daten ihrer Zulieferer benötigen“, erklärt Thaller-Honold. „Durch das Lieferkettengesetz, das Unternehmen verpflichtet, in ihren globalen Lieferketten Menschenrechte und Umweltstandards einzuhalten und sicherzustellen, werden auch mittelbare und unmittelbare Zulieferer dazu verpflichtet, diese Nachhaltigkeitsanforderungen ihrer Kunden zu erfüllen und zu dokumentieren“, führt Thaller-Honold aus.

Für die Studie wurden im Januar 2024 rund 1.000 Mittelständler in Deutschland befragt, wie der Versicherer weiter mitteilt. Sie wurde in diesem Jahr das zehnte Mal durchgeführt.

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