-- Anzeige --

Corona-Virus: Drei weitere Länder lockern Lenk- und Ruhezeiten

20.03.2020 11:05 Uhr
Lkw-Fahrer, Lenkrad
In neun europäischen Ländern gelten wegen der Coronavirus-Epidemie jetzt gelockerte Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer
© Foto: wellphoto/Adobe-Stock

Zu den bisherigen sechs europäischen Ländern, die ihre Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer gelockert haben, kommen nun noch die Niederlande, Großbritannien und Irland hinzu. Die Versorgung der Bevölkerung könnte sonst gefährdet sein, so die Befürchtung der Regierungen.

-- Anzeige --

Den Haag/London/Dublin/Brüssel. Wegen der Corona-Pandemie haben jetzt auch die Niederlande, Großbritannien und Irland die Vorschriften für die Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer gelockert, die Lebensmittel, Medikamente und Hygieneartikel transportieren. Belgien verlängerte seine bereits vor einigen Tagen beschlossene Lockerung bis Ende des Monats. In allen Ländern werden die Beschlüsse damit begründet, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneprodukten bestmöglich gewährleisten zu wollen.

Niederlande: Elf Stunden tägliche Arbeitszeit erlaubt

In den Niederlanden dürfen deshalb bestimmte Lkw-Fahrer ab sofort täglich bis zu elf Stunden arbeiten. Bislang waren maximal neun Arbeitsstunden erlaubt. Die Wochenarbeitszeit steigt von 56 auf 60 Stunden, die maximal erlaubte Arbeitszeit innerhalb von zwei Wochen beträgt jetzt 96 statt vorher 90 Stunden. Die wöchentliche Ruhepause darf jetzt erst nach dem siebten – bislang sechsten – Arbeitstag angetreten werden. Die Maßnahmen treten rückwirkend ab dem 14. März in Kraft und sollen vorerst bis zum 6. April gelten.

Großbritannien: Fünfeinhalb Stunden arbeiten am Stück

Die gleichen Lockerungen hat Großbritannien beschlossen. Zusätzlich dürfen dort Lkw-Fahrer jetzt fünfeinhalb Stunden statt normalerweise viereinhalb Stunden am Stück arbeiten, bevor sie eine 45-minütige Pause machen müssen. In Großbritannien gelten diese Regelungen rückwirkend seit Mittwoch und vorläufig bis zum 16. April.

In Irland darf die genannte Gruppe von Lkw-Fahrern jetzt in zwei aufeinanderfolgenden Wochen jeweils 56 Stunden maximal arbeiten, sodass sie insgesamt 112 Stunden unterwegs sein dürfen. Grundsätzlich gilt in Irland ansonsten auch die maximale Zweiwochenarbeitszeit von 90 Stunden.

Ähnliche Lockerungen der Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer, die Lebensmittel, Medikamente und Hygieneprodukte transportieren, haben bislang außerdem schon Österreich, Dänemark, Norwegen, Schweden, Tschechien und Polen beschlossen. (kw)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


Andy

21.03.2020 - 09:38 Uhr

Na klar, über Jahre hinweg werden wir Fahrer wie Aussätzige behandelt(zbsp Parkverbote in Gewerbegebieten, drastische Stafen bei Verstössen gegen die Lenk- und Ruhezeiten), und jetzt wo dem einen oder anderen klar wird, dass ohne LKW nix mehr gehen wird, sollen wir auch noch mehr und länger arbeiten und weniger Pausen haben? Ihr habt ja wohl nicht alle Latten am Zaun.


Kamuta

22.03.2020 - 19:32 Uhr

Wenn ein LKW Fahrer jetzt laenger fahren soll dann nur wenn keine Termine vereinbart werden und dem Fahrer keine Oeffnungszeiten mitgeteilt werden damit er seine Pause machen kann wenn er muede ist .Muedigkeit kommt wann sie will und laesst sich nicht in Gesetze zwingen,falls nicht kann ich den Pkw Fahrern nur raten die Strasse zu meiden um nicht von uebermuedeten LKW Fahrern ueberrollt zu werden.


Mario

26.03.2020 - 12:54 Uhr

Solche Beschlüsse um Ausnahmeregelungen zu schaffen insbesondere der Lenkzeit für LKW Fahrer sind auch mal wieder beschlossen worden ohne sich da mal mit der Materie auseinander gesetzt zu haben, Lkw-Fahrer haben in Deutschland schon die längste Arbeitszeit natürlich auch die Kollegen im Ausland und hier darf man nicht vergessen, das ganze wieder mal ohne Lohnausgleich... Wir bekommen deswegen nicht mehr Geld, weil die Fahrer Gehalt bekommen, das Gehalt ist schon seit der Umstellung auf Euro sehr klein gehalten und überhaupt nicht im Verhältnis zu der Tätigkeit und auch im Verhältnis zu dem was das eigentlich heißt Lkw-Fahrer zu sein, eine ganze Woche bzw manche auch bis zu drei Wochen auf dem LKW zu sein bevor es wieder nach Hause geht. Also haben wir letzten Endes gar nichts davon und wie Kollege vorher schon gesagt wenn übermüdet und Sekundenschlaf... liegt eben halt wieder ein LKW mehr im Graben. jetzt nutzt das auch wieder jeder aus der auch nichts mit der Versorgungen der Bevölkerung zu tun hat.


Momo

26.03.2020 - 20:09 Uhr

Und was ist mit,Risikoprämien weil wir Jeden Tag kontakt mit Kunden beim Auslieferung von Lebensmittel haben. Wir müssen auch Sorgen um unsere Familie und Kinder haben.


Teddy Moor

19.04.2020 - 20:58 Uhr

Ich möchte behaupten daß 80 % der LKW Fahrten heute nichts mit dem Transport von Versorgungsfahrten zu tun haben . Diese nutzen die gelockerten Lenk- und Ruhezeiten voll für sich aus. Wer kontolliert das eigentlich ??


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.