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Thüringer Verkehrsgewerbe kritisiert Mindestlohn

29.11.2013 14:10 Uhr
Thüringer Verkehrsgewerbe kritisiert Mindestlohn
Der Mindestlohn sorgt für Aufruhr im LTV
© Foto: Picture Alliance/dpa/Stephanie Pilick

Der Landesverband warnt vor der Reduzierung von Fuhrparks und einem damit verbundenen Stellenabbau.

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Erfurt. Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) übt harte Kritik an der von der Bundesregierung geplanten Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde. Ein Stundenlohn in dieser Höhe bedeute für die Fachsparte Güterverkehr eine Lohnsteigerung von fast 12 Prozent im Vergleich zum letzten Angebot gegenüber der zuständigen Gewerkschaft, hieß es in einer Mitteilung. Dies könnte aber nur erreicht werden, wenn der Preis für alle Frachten ab sofort um vier Prozent erhöht würde. Da dies nur in wenigen Nischen in der Praxis möglich sei, müsse als Folge mit der Reduzierung von Fuhrparks und einem Personalabbau bis 2015 gerechnet werden, teilte der Verband mit.

Der gesetzliche Mindestlohn soll 2015 kommen und bundesweit 8,50 Euro die Stunde betragen. Allerdings können die Tarifpartner in einer Übergangszeit bis 2017 auch Abschlüsse Vereinbaren, die unter 8,50 Euro die Stunde liegen. Den Mitgliedern des Thüringer Verkehrsgewerbes ist das allerdings nicht genug. „Wir fordern, dass die für den Mindestlohn vorgesehenen Ausnahmeregelungen über das Jahr 2017 hinausbestehen“, schließt der Verband seine Stellungnahme ab. (sno)

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KOMMENTARE


A.Bode

29.11.2013 - 20:39 Uhr

Und genau das ist die Lösung des Problems, Fuhrpark reduzieren!!! Es macht doch keinen Sinn, seine Angestellten auf Harz4 zu bezahlen, nur um im Geschäft zu bleiben. Wer von den Verladern keine angemessene Frachtrate bezahlen will, soll doch sehen wo er bleibt. Nur auf diese Weise werden die Frachtraten in naher Zukunft wieder steigen. Wer als Spediteur die 8,50 Euro nicht bezahlen kann, sollte seinen Laden wirklich dicht machen anstatt sich über den Midestlohn aufzuregen.


Gerald Kraus

02.12.2013 - 14:30 Uhr

Ich bin insgesamt sehr überrascht über die Kritik des Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes über die Einführung eines Mindestlohns von 8,50 €. Seit Jahren wird im Transportgewerbe über den zunehmenden Mangel an qualifiziertem Fahrpersonal geklagt. Qualifiziertes Fahrpersonal ist aber nur über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und auch über eine angemessene Bezahlung, die dem Arbeitseinsatz des Fahrpersonals gerecht wird, zu bekommen. Wenn man sich den Std.-Lohn von 8,50 € auf die Arbeitszeit des Kraftfahrers hochrechnet kommt ein Bruttoverdienst ohne Zulagen und Spesen, welches auch für Altersvorsorge angerechnet werden kann, von knapp über 2000 €/ Monat heraus. Im Hinblick auf den Arbeitseinsatz, den persönlichen Entbehrungen in Bezug auf Familie, Freunde und Freizeit sind 2000 € Monatsverdienst nicht zu viel.Eventuell würde die Verbesserung der Entlohnung der Kraftfahrer in den neuen Bundesländern auch dazu führen, dass weniger Kraftfahrer zu Unternehmen in die alten Bundesländer abwandern. Das Transportgewerbe wird zunehmend zu Investitionen in neue Fahrzeuggenerationen gedrängt. Die Einsparmöglichkeiten aus der neuen Fahrzeugtechnik lassen sich aber nur über motiviertes gutes Fahrpersonal ausschöpfen.


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