Södertälje. Im vergangenen Jahr musste der schwedische LKW- und Bushersteller Scania aufgrund der schwachen Nachfrage, vor allem in Europa, Abstriche beim Gewinn machen. Der operative Gewinn fiel um 33 Prozent auf 963 Millionen Euro. Das teilte Scania am Mittwoch bei Veröffentlichung der Jahresbilanz mit. Obwohl die Nachfrage nach LKW im vierten Quartal wieder anzog, lagen die Bestellungen mit 65.885 LKW in 2012 fünf Prozent unter Vorjahr (69.136). Im vierten Quartal stiegen die Bestellungen allerdings um 28 Prozent auf 18.177 Trucks. Die gestiegene Nachfrage wurde aber nicht vom europäischen Markt getragen, wo die Bestellungen auch im vierten Quartal nur stagnierten (7.470 Einheiten). In Deutschland und einigen nordeuropäischen Ländern sind die Bestellungen sogar gesunken, während sie in Großbritannien, Polen und Frankreich gestiegen sind. Deutlich gewachsen sind die Bestellungen aus Russland. Dort stehen 1323 Bestellungen in den Orderbüchern, verglichen mit 936 im Vorjahresquartal. In Lateinamerika explodierte die Nachfrage im vierten Quartal um fast 100 Prozent auf 7308 Trucks. Bestellungen kamen vor allem aus Brasilien und Argentinien. Leichte Rückgänge bei den Bestellungen verzeichnet Scania auch in Asien (1335 Einheiten verglichen mit 1361 im entsprechenden Vorjahresquartal).
Die Auslieferungen fielen bezogen auf das gesamte Jahr um 15 Prozent auf 61.051 LKW (2011: 72.120). Wegen der geringen Nachfrage, speziell in Europa will Scania die Produktionskapazität im ersten Quartal 2013 um 15 Prozent herunterschrauben. Davon betroffen sind 700 Leiharbeiter. Zusätzlich will der schwedische Hersteller die Kosten weiter reduzieren. Auf lange Sicht sehe man trotzdem gute Wachstumschancen, teilte Scania mit. Investiert werde vor allem in Vertrieb und Service in den Schwellenländern.
Außerdem wird Scania in Indien eine eigene Produktionsanlage in Betrieb nehmen, in der die Endmontage von LKW und Bussen stattfinden soll. Betriebsstart der Anlage ist für das erste Halbjahr 2013 angekündigt. (diwi)