Berlin. Technische Nachrüstungen älterer Diesel zur Senkung des Schadstoffausstoßes sind laut einem Gutachten im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums umsetzbar. Nach heutigem Erkenntnisstand sei dies bei Euro-5-Fahrzeugen „mit verträglichem Aufwand möglich”, schreibt Professor Georg Wachtmeister von der Technischen Universität München in einem Gutachten, über das zuerst das Magazin „Der Spiegel” berichtete. Die Kosten für Nachrüstungen der Motor-Hardware bewegten sich „in einer realisierbaren Größenordnung”, heißt es in der Studie, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Genannt werden rund 3000 Euro pro Auto.
Die Frage von Umbauten an Diesel-Motoren ist in der Regierung seit Monaten heftig umstritten. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hat „rechtliche, technische und finanzielle Bedenken” angemeldet, auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehrfach Skepsis deutlich gemacht.
Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) fordert dagegen Nachrüstungen der Hardware. Die Autobranche lehnt dies strikt ab. Zugesagt haben die Hersteller neue Abgas-Software für zusätzliche 2,8 Millionen Autos. Ob dies ausreicht, um Schadstoff-Grenzwerte in belasteten Städten wieder einzuhalten, ist umstritten. (dpa)