-- Anzeige --

Digitalisierung: Logistik fährt hinterher

29.06.2016 10:16 Uhr
Digitalisierung: Logistik fährt hinterher
Bei der Digitalisierung stehen Speditionen und Transportunternehmen auf der Bremse
© Foto: Fotolia/Uli-B

Die Digitalisierung in der Geschäftswelt ist nicht mehr zu bremsen. Aktuelle Untersuchungen zeigen aber: Die Logistikbranche hinkt der Entwicklung hinterher.

-- Anzeige --

München. Logistikdienstleister fahren beim Thema Digitalisierung anderen Branchen hinterher. Zu dem Ergebnis kommt zumindest die Studie „Branchenatlas digitale Transformation“, die das Digital Intelligence Institut (DII) im Auftrag der Softwarefirma D.Velop erstellt hat. Laut dieser Untersuchung belegen Speditionen und Transportunternehmen den zehnten und damit letzten Platz unter den analysierten Branchen.

Geräte bestellen von alleine

Von wegen trendige Schlagworte. „Digitalisierung kommt nicht – sie ist schon da“, mahnt Ayelt Komus, Wissenschaftlicher Leiter des DII. Dass das Thema keine abstrakte Angelegenheit nur für IT-Freaks ist, zeigen seine Beispiele. Fast schon ein alter Hut: die Online-Sendungsverfolgung bei Paketdiensten. Allerdings funktioniere in der Logistikbranche längst noch nicht alles so mustergültig digital wie das Tracking und Tracing im E-Commerce. Ein weiteres Feld sei das Mitwirken an zukünftigen Systemen zur Verkehrssteuerung, da Logistiker hierfür umfangreiche Informationen bereitstellen können.

Derzeit, so die Studienautoren, herrschen noch in hohem Maß analoge Abläufe vor. Manuelle und papierlastige Prozesse sowie das Telefon als wesentliches Kommunikationsmedium seien jedoch kein Ausdruck von digitalem Reifegrad. Nur in jedem fünften Logistikunternehmen sind die Geschäftsprozesse zu 80 Prozent und mehr vornehmlich digital organisiert und frei von Medienbrüchen. Auch beim Verhältnis der elektronisch gespeicherten zu papierbasierten Informationen in Unternehmen spricht bislang wenig für eine digitale Ausrichtung.

Ebenso ernüchternd seien die Planungen, mit digitalen Technologien neues Geschäft zu generieren. Gerade einmal 20 Prozent der Logistiker hätten hierzu hoch priorisiert Vorhaben im Visier. Der große Rest der Unternehmen trete weitgehend auf die Bremse, ein Viertel habe momentan mit neuen digitalen Geschäftsmodellen sogar noch gar nichts im Sinn.

Kein Geld für Digitales eingeplant

Diese Zurückhaltung geht auch mit den Investitionsplanungen einher. So haben gegenwärtig fast zwei Drittel der untersuchten Firmen für Projekte zur digitalen Transformation keine oder nur geringe zusätzliche Mittel eingeplant. Ambitionierte Ziele verfolgen lediglich 17 Prozent. „So verwundert es nicht, dass der Digital Process Index der Logistikbranche lediglich einen Wert von 46,8 erreicht, der deutlich unter dem Durchschnitt aller zehn untersuchten Branchen liegt“, so Komus.

Zu den zentralen Ursachen dieses Ergebnisses dürfte die schwache Verbreitung von Digitalisierungsstrategien gehören: Sie wurde erst bei 18 Prozent der Unternehmen oben auf der Agenda positioniert. Bei allen anderen sei meist nicht einmal klar, wer die Entwicklung der Strategien überhaupt in die Hand nehmen und verantwortlich steuern soll. (sv/ks)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.