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Nachwuchsgewinnung Logistik: Azubis finden durch Praktika und Ferienjobs

12.08.2025 12:00 Uhr | Lesezeit: 5 min
Ein Mann mit Helm zeigt einer jungen Frau etwas in der Ferne, beide tragen Warnwesten
Mit Praktika und Ferienjobs kann ein niederschwelliger Karriereeinstieg des Nachwuchses in die Logistik gelingen
© Foto: Quality Stock Arts/stock.adobe.com

Ferienjobs und Praktika sind nicht nur für Schüler interessant - auch Betriebe haben damit gute Chancen, bei jungen Leuten Interesse an Logistik zu wecken und Schüler als spätere Azubis zu gewinnen.

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Azubis finden durch Praktika? Um das Interesse von Schülern an Logistik wecken können Unternehmen ihnen für Ferienjobs oder ein Praktikum die Türe öffnen.

Auch für die Schüler und Studierende bietet sich dadurch die Möglichkeit, kurzfristig in das Berufsleben einzusteigen, ein bisschen Arbeitsluft zu schnuppern und dabei praktische Erfahrungen zu sammeln. Und wenn sich beide Seiten gut verstehen, kann sich dabei ein Ausbildungsvertrag entwickeln...

Azubi-Recruiting Logistikbranche

Unternehmen können mit einem Angebot an Ferienjobs nicht nur die Mitarbeiter-Ausfälle in der Urlaubszeit überbrücken: Sie erreichen so auch eine größere Zahl an jungen Menschen, die vielleicht nicht auf der Suche nach Ausbildungen sind, aber bei der Suche nach Ferienjobs über die Unternehmensanzeige stolpern.

Wie die repräsentative Studie "Ausbildungsperspektiven 2025" der Bertelsmann-Stiftung zeigt, will von den Schülern in Deutschland jeder Fünfte nach der Schule erst arbeiten, statt eine Berufsausbildung zu machen. Für über ein Viertel der befragten jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren spricht dies auch gegen eine Ausbildung, so die Studie – wodurch die Quote an Ungelernten weiter zu steigen droht.

Über einen Ferienjob oder ein Praktikum in der Logistik können die Schüler einen niederschwelligen Jobeinstieg versuchen. Wenn sie den Betrieb einmal von innen gesehen haben, die Arbeit ihnen Spaß macht und sie gut in das Team passen, wollen sie vielleicht da bleiben oder sogar eine Ausbildung im Betrieb beginnen.

Zwei Männer mit Helm und Warnwesten in einem Lager mit Palettenheber
Mit Ferienjobs und Praktika kann man gut Ausbildungsmarketing für die Logistik betreiben
© Foto: alfa27/stock.adobe.com

Karriereeinstieg für den Logistik-Nachwuchs

Matthias Deuber, CFO von Herbst Transporte in Bamberg, hat der VerkehrsRundschau erzählt, dass die Spedition Herbst jährlich fünf bis zehn Praktikanten im Betrieb einstellt und zudem Ferienjobs anbietet. Dies sei eine Taktik, neben Werbung über Social Media oder Jobmessen, um junge Leute anzuwerben. „Gerade die ganz jungen haben oft auch gar keine Idee, was sie nach der Schule machen könnten“, erzählt er. Deshalb seien die Praktika so wichtig:

Es ist eine gute Chance für Betriebe, um sich bei jungen Menschen bekannt zu machen und zugleich eine Chance für junge Menschen, um eine potentielle Ausbildung erst einmal auszuprobieren. Und wenn die Arbeit Spaß macht und die Chemie zwischen Arbeitgebern und Ferienjobbern stimmt, ist der Übergang in einen offiziellen Ausbildungsstart im Idealfall auch fließend, erzählt Deuber - womit die Einarbeitungszeit in der Ausbildung deutlich verkürzt wird.

Schülerinnen und Schüler hätten mit Ferienjobs die Gelegenheit, erste Erfahrungen in der Arbeitswelt und im Handwerk zu sammeln und könnten auch noch ihr Taschengeld aufbessern, meint auch Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart gegenüber der dpa. "Sei es beim Verkauf in einer Bäckerei oder bei einem Helferjob im Bau, bei einem Malerbetrieb oder Tischlerbetrieb", so Friedrich. Es lohne sich, bei den Handwerksbetrieben in der Nachbarschaft oder im Nachbarort nach einem Ferienjob zu fragen. 

Schild mit durchgestrichen "Schul" und Pfeil Richtung Ferienjob
Das Ziel ist, bei Schülern das Interesse an Logistik wecken und so Azubis finden 
© Foto: Udo Herrmann/imageBROKER /picture alliance

Viele Schüler wollen erstmal arbeiten

Wie die  neuen repräsentative Studie "Ausbildungsperspektiven 2025" der Bertelsmann-Stiftung zeigt, will von den Schülern in Deutschland jeder Fünfte nach der Schule erst arbeiten, statt eine Berufsausbildung zu machen. Besonders oft geben das Schüler mit niedrigem Schulbildungsniveau an. Für über ein Viertel der befragten jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren ist der Wunsch, direkt zu arbeiten, ein wichtiger Grund, der gegen die Aufnahme einer Ausbildung spricht, so die Studie – wodurch die Quote an Ungelernten weiter zu steigen droht.

Für Befragte mit niedriger Schulbildung liegen die Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche vor allem daran, dass ihnen das Schreiben einer Bewerbung schwerfällt oder dass sie nicht die geforderten Qualifikationen vorweisen können. Den Befragten mit höherer Schulbildung fällt es hingegen schwer, sich in der Masse an Informationen zur Berufswahl zurechtzufinden - wobei eine Forderung nach mehr Angeboten zur Berufsorientierung besteht, besonders in Form persönlicher Beratung.

Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlten im Vorjahr bundesweit mehr als 570.000 qualifizierte Arbeitskräfte. 43 Prozent der befragten Schüler streben jedoch dennoch eine Ausbildung an, 40 Prozent möchten auf jeden Fall studieren. Zugleich aber schätzen die jungen Menschen mit niedriger Schulbildung ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz deutlich pessimistischer ein als der Rest. Mehr als ein Drittel von ihnen (35 Prozent) glaube nicht oder ist sich nicht sicher, dass sie einen Ausbildungsplatz bekommen.

Besonders da bietet ein Ferienjob oder Praktikum eine gute Chance, dass sich Betriebe und Schüler erst einmal kennenlernen können. Und währenddessen oder nach den Ferien  kann man sich entspannt zusammensetzen und gemeinsam über den Anschluss einer Ausbildung sprechen.



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