Azubis finden durch Praktika? Um das Interesse von Schülern an Logistik wecken können Unternehmen ihnen für Ferienjobs oder ein Praktikum die Türe öffnen.
Auch für die Schüler und Studierende bietet sich dadurch die Möglichkeit, kurzfristig in das Berufsleben einzusteigen, ein bisschen Arbeitsluft zu schnuppern und dabei praktische Erfahrungen zu sammeln. Und wenn sich beide Seiten gut verstehen, kann sich dabei ein Ausbildungsvertrag entwickeln...
Azubi-Recruiting Logistikbranche
Unternehmen können mit einem Angebot an Ferienjobs nicht nur die Mitarbeiter-Ausfälle in der Urlaubszeit überbrücken: Sie erreichen so auch eine größere Zahl an jungen Menschen, die vielleicht nicht auf der Suche nach Ausbildungen sind, aber bei der Suche nach Ferienjobs über die Unternehmensanzeige stolpern.
Wie die repräsentative Studie "Ausbildungsperspektiven 2025" der Bertelsmann-Stiftung zeigt, will von den Schülern in Deutschland jeder Fünfte nach der Schule erst arbeiten, statt eine Berufsausbildung zu machen. Für über ein Viertel der befragten jungen Menschen zwischen 14 und 25 Jahren spricht dies auch gegen eine Ausbildung, so die Studie – wodurch die Quote an Ungelernten weiter zu steigen droht.
Über einen Ferienjob oder ein Praktikum in der Logistik können die Schüler einen niederschwelligen Jobeinstieg versuchen. Wenn sie den Betrieb einmal von innen gesehen haben, die Arbeit ihnen Spaß macht und sie gut in das Team passen, wollen sie vielleicht da bleiben oder sogar eine Ausbildung im Betrieb beginnen.

Karriereeinstieg für den Logistik-Nachwuchs
Matthias Deuber, CFO von Herbst Transporte in Bamberg, hat der VerkehrsRundschau erzählt, dass die Spedition Herbst jährlich fünf bis zehn Praktikanten im Betrieb einstellt und zudem Ferienjobs anbietet. Dies sei eine Taktik, neben Werbung über Social Media oder Jobmessen, um junge Leute anzuwerben. „Gerade die ganz jungen haben oft auch gar keine Idee, was sie nach der Schule machen könnten“, erzählt er. Deshalb seien die Praktika so wichtig:
Es ist eine gute Chance für Betriebe, um sich bei jungen Menschen bekannt zu machen und zugleich eine Chance für junge Menschen, um eine potentielle Ausbildung erst einmal auszuprobieren. Und wenn die Arbeit Spaß macht und die Chemie zwischen Arbeitgebern und Ferienjobbern stimmt, ist der Übergang in einen offiziellen Ausbildungsstart im Idealfall auch fließend, erzählt Deuber - womit die Einarbeitungszeit in der Ausbildung deutlich verkürzt wird.
Schülerinnen und Schüler hätten mit Ferienjobs die Gelegenheit, erste Erfahrungen in der Arbeitswelt und im Handwerk zu sammeln und könnten auch noch ihr Taschengeld aufbessern, meint auch Peter Friedrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Region Stuttgart gegenüber der dpa. "Sei es beim Verkauf in einer Bäckerei oder bei einem Helferjob im Bau, bei einem Malerbetrieb oder Tischlerbetrieb", so Friedrich. Es lohne sich, bei den Handwerksbetrieben in der Nachbarschaft oder im Nachbarort nach einem Ferienjob zu fragen.
