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Berufskraftfahrer-Ausbildung: Verbändeallianz will Reform

24.02.2023 09:00 Uhr | Lesezeit: 3 min
Ausbildung Berufskraftfahrer Fachkräftemangel
Die Logistik- und Transportverbände haben sich zusammen getan und fordern eine Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung
© Foto: Renault Trucks

Mehrere Verbände der Transport- und Logistikbranche haben ein gemeinsames Positionspapier, in dem sie sich für eine Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung äußern, um den Fahrermangel einzudämmen.

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Der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik wirbt gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo), dem Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) für eine grundlegende Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung. Hierzu haben die Verbände ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht. Darin heißt es: Ohne zügige Reformen wird sich der Berufskraftfahrermangel weiter verschärfen – mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaft, Ver- und Entsorgung sowie die Personenmobilität." Derzeit fehlen bereits bis zu 70.000 Berufskraftfahrer. Da pro Jahr rund 30.000 Beschäftigte altersbedingt ausscheiden, jedoch nur rund 15.000 den Beruf neu ergreifen, wird die Lücke konstant größer. 

Forderung nach Ausbildungs-Reform

DSLV, BDE, bdo und BGL haben deshalb ein gemeinsames Positionspapier zur grundlegenden Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung erarbeitet. Darin schlagen die Verbände folgende Maßnahmen vor:

Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung („2 in 1“) unter Beibehaltung der Ausbildungsqualität
• Abbau der Sprachbarrieren bei der Berufskraftfahrerqualifikation
• Führerscheinerwerb in zusätzlichen Fremdsprachen
• Öffnung des Prüfmonopols zur Entzerrung der Engpässe bei Prüfterminen
• Unbürokratische Anerkennung ausländischer Führerscheine
• Aufhebung des Wohnortprinzips für den Führerschein und die Berufskraftfahrerqualifikation
• Digitalisierung von Aus- und Weiterbildung (E-Learning) sowie der Verwaltung
• Anpassung der Mindestalter-Regelung für Berufseinsteiger
• Reduktion der Führerscheinpflichtstunden für den Busführerschein der Klasse D

Die Verbände schreiben weiter: "In Deutschland werden heute die Inhalte der europäischen Berufskraftfahrerqualifikationsrichtlinie getrennt von der Fahrausbildung
unterrichtet und geprüft. Durch eine Integration der Berufskraftfahrerqualifikation in die Fahrausbildung als „2-in-1“-Modell wäre die Ausbildung weniger zeitaufwändig und deutlich günstiger – bei Erhalt der Ausbildungsqualität." Des Weiteren müssten die theoretische und praktische Führerscheinprüfung sowie die Berufskraftfahrerqualifikation in unterschiedlichen Mitgliedstaaten der Europäischen Union absolviert werden können. Das geltende Wohnortprinzip solle daher auf europäischer und nationaler Ebene in ein Unionsprinzip umgewandelt werden. Auch fordern die Logistikexperten die leichtere und schnellere Anerkennung von ausländischen Führerscheinen, insbesondere aus Drittstaaten.

Das gemeinsame Positionspapier der Verbände DSLV, BDE, bdo und BGL zur Reform der Berufskraftfahrer-Ausbildung finden Sie hier.

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KOMMENTARE


Martin Rupert

03.03.2023 - 09:56 Uhr

Wenn man den Berufskraftfahrer der hier eine 3jährige Ausbildung absolviert endlich wie einen Facharbeiter verguetet und auch eine vernuenftige Work Livebalance zugesteht gibt es auch keinen Fahrermangel. Aber bevor man das angeht versklavt man lieber Menschen aus fernen Ländern und kritisiert die duale Ausbildung zum Bkf. Es ist den Herrschaften such egal das bei Arbeitsunfähigkeit nur dem Mitarbeiter nach einer 3jährigen Ausbildung eine Berufsunfähigkeitsrente zusteht. Es hat kein Umdenken stattgefunden und man jammert statt sich ehrlich um Auszubildende und Ausbilder zu kuemmern. Ich bin Industriemeister Kraftverkehr und arbeite als BKF weil ich keine Meisterstelke finde.Es gibt keinen Fachkräftemangel. Man möchte sie nur nicht beschäftigen. Hilfsarbeiter mit Fuehrerschein und Grundqualifikation fuer kleines Geld in prekären Arbeitsverhältnissen sind gefragt!


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