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Ausbildungsstart 2025: Unternehmen sollten über Angebote besser informieren

03.09.2025 07:53 Uhr | Lesezeit: 2 min
Zwei Menschen in Warnwesten schütteln sich im Lager die Hand
Was macht eine Ausbildungsstelle attraktiv und was wünschen sich die Bewerber im Vorfeld von Unternehmen? Die Bertelsmann Stiftung hat junge Menschen dazu befragt (Symbolbild)
© Foto: PintoArt/stock.adobe.com

Grade kleinen Betrieben fällt es schwer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Unternehmen sollten in ihren Stellenanzeigen öfter auf Informationen eingehen, die für junge Menschen wichtig sind. Das empfiehlt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung.

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Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat untersucht, wie Bewerber und Unternehmen besser zusammenfinden können. Ein wichtiges Ergebnis: Obwohl die Betriebe viele wichtige Aspekte einer attraktiven Ausbildung anbieten, können sie die für junge Bewerber entscheidenden Informationen nur zum Teil entsprechend vermitteln.

Die Stiftung hat für die Studie 1755 Menschen zwischen 14 und 25 Jahren befragt. Außerdem flossen repräsentative Daten der Unternehmensbefragung der 38. Welle des IW-Personalpanels ein, an der 1071 Unternehmen teilgenommen haben.

Ergebnisse der Studie im Detail

Was eine Ausbildung für junge Menschen attraktiv macht:

  • Gutes Betriebsklima (97 Prozent)
  • Spannende Aufgaben (92 Prozent)

Was sich die angehenden Azubis im Vorfeld wünschen:

  • Informationen über konkrete Inhalte und Tätigkeiten einer Ausbildung vor dem Bewerbungsgespräch (95 Prozent)
  • Informationen über die Ausbildungsvergütung vor dem Bewerbungsgespräch (95 Prozent)
  • Einfache Bewerbungsverfahren (60 Prozent)
  • Informationen über den Ablauf des Bewerbungsverfahrens (mehr als 90 Prozent)

Was Unternehmen bieten:

  • Gutes Betriebsklima (97 Prozent)
  • Informationen über konkrete Inhalte und Tätigkeiten (75 Prozent)
  • Informationen über die Ausbildungsvergütung (60 Prozent)
  • Einfache Bewerbungsverfahren (91 Prozent)
  • Informationen über den Ablauf des Bewerbungsverfahrens (weniger als 50 Prozent)

Wie können Unternehmen und Auszubildende zusammenfinden?

„Damit Ausbildungsbetriebe und potenzielle Auszubildende wieder häufiger zusammenfinden, sollten die Unternehmen in ihrem Ausbildungsmarketing noch häufiger auf die Informationen eingehen, die für junge Menschen wichtig sind“, sagt Dirk Werner, Leiter des Clusters Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte beim IW.

Unternehmen sollten daher:

  • transparenter machen, wie das Bewerbungsverfahren abläuft,
  • was die Ausbildung bei ihnen attraktiv macht,
  • wie der Arbeitsalltag aussieht und
  • welche Perspektiven es für die Zeit nach der Ausbildung gibt und das
  • so konkret wie möglich.

Unterstützung und Förderung für geringer qualifizierte Jugendliche

Außerdem zeigt die Studie: Unterstützende Maßnahmen, die Unternehmen zur Ausbildung junger Menschen mit Förderbedarf nutzen können, sind in den Betrieben noch wenig bekannt. Sie werden entsprechend selten genutzt.

Beispielsweise ist laut der Befragung die Assistierte Ausbildung (AsA-Flex) nur knapp 15 Prozent der Unternehmen geläufig, lediglich 1,5 Prozent nutzen sie aktuell.


Hintergrund zu AsA-Flex

Das Förderinstrument Asa-Flex der Bundesagentur für Arbeit bietet unter anderem sozialpädagogische Begleitung und Förderunterricht für Auszubildende.



Förderung grade für kleine Betriebe wichtig

„Damit es gelingt, insbesondere mehr junge Menschen mit niedriger Qualifizierung in eine Ausbildung zu bringen, sollten Politik und Verbände die Unterstützungsmöglichkeiten bekannter machen und Unternehmen offener dafür sein, sie zu nutzen“, so Clemens Wieland, Experte der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung.

Das kann sich laut den Studienautoren besonders für kleinere Betriebe auszahlen: Laut Befragung ist es ihnen 2024 am schwersten gefallen, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.

Stellenbesetzung: Unternehmen sind kompromissbereiter

„Jugendliche mit niedriger Schulbildung schätzen ihre Ausbildungschancen am pessimistischsten ein. Wichtig ist, ihnen gerade auch bei eher mäßigen Schulleistungen Mut zu einer Bewerbung zu machen. Denn Unternehmen werden bei den geforderten Qualifikationen zunehmend flexibler“, sagt Clemens Wieland, Experte der Bertelsmann Stiftung für berufliche Bildung.

  • Zwei Drittel der befragten Unternehmen stellen eigenen Angaben zufolge auch Jugendliche ein, die nicht über alle geforderten Kompetenzen verfügen. Das ist eine Zunahme von fünf Prozentpunkten gegenüber 2024.
  • Mehr als ein Drittel stellt auch junge Bewerber ein, die erheblichen Förderbedarf haben (plus zehn Prozentpunkte).
  • Acht von zehn Unternehmen achten bei der Einstellung weniger auf Schulnoten als auf den persönlichen Eindruck.

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