Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hat untersucht, wie Bewerber und Unternehmen besser zusammenfinden können. Ein wichtiges Ergebnis: Obwohl die Betriebe viele wichtige Aspekte einer attraktiven Ausbildung anbieten, können sie die für junge Bewerber entscheidenden Informationen nur zum Teil entsprechend vermitteln.
Die Stiftung hat für die Studie 1755 Menschen zwischen 14 und 25 Jahren befragt. Außerdem flossen repräsentative Daten der Unternehmensbefragung der 38. Welle des IW-Personalpanels ein, an der 1071 Unternehmen teilgenommen haben.
Ergebnisse der Studie im Detail
Was eine Ausbildung für junge Menschen attraktiv macht:
- Gutes Betriebsklima (97 Prozent)
- Spannende Aufgaben (92 Prozent)
Was sich die angehenden Azubis im Vorfeld wünschen:
- Informationen über konkrete Inhalte und Tätigkeiten einer Ausbildung vor dem Bewerbungsgespräch (95 Prozent)
- Informationen über die Ausbildungsvergütung vor dem Bewerbungsgespräch (95 Prozent)
- Einfache Bewerbungsverfahren (60 Prozent)
- Informationen über den Ablauf des Bewerbungsverfahrens (mehr als 90 Prozent)
Was Unternehmen bieten:
- Gutes Betriebsklima (97 Prozent)
- Informationen über konkrete Inhalte und Tätigkeiten (75 Prozent)
- Informationen über die Ausbildungsvergütung (60 Prozent)
- Einfache Bewerbungsverfahren (91 Prozent)
- Informationen über den Ablauf des Bewerbungsverfahrens (weniger als 50 Prozent)
Wie können Unternehmen und Auszubildende zusammenfinden?
„Damit Ausbildungsbetriebe und potenzielle Auszubildende wieder häufiger zusammenfinden, sollten die Unternehmen in ihrem Ausbildungsmarketing noch häufiger auf die Informationen eingehen, die für junge Menschen wichtig sind“, sagt Dirk Werner, Leiter des Clusters Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte beim IW.
Unternehmen sollten daher:
- transparenter machen, wie das Bewerbungsverfahren abläuft,
- was die Ausbildung bei ihnen attraktiv macht,
- wie der Arbeitsalltag aussieht und
- welche Perspektiven es für die Zeit nach der Ausbildung gibt und das
- so konkret wie möglich.
Unterstützung und Förderung für geringer qualifizierte Jugendliche
Außerdem zeigt die Studie: Unterstützende Maßnahmen, die Unternehmen zur Ausbildung junger Menschen mit Förderbedarf nutzen können, sind in den Betrieben noch wenig bekannt. Sie werden entsprechend selten genutzt.
Beispielsweise ist laut der Befragung die Assistierte Ausbildung (AsA-Flex) nur knapp 15 Prozent der Unternehmen geläufig, lediglich 1,5 Prozent nutzen sie aktuell.