Ladungssicherung: Das ist wichtig vor der Hauptuntersuchung
Ladungssicherung ist wichtig. Das gilt aber nicht nur auf der Straße im Berufsalltag der Transportbranche, sondern auch bei der jährlichen Hauptuntersuchung. Denn die Ladungs-sicherung respektive die relevante Sicherungsausrüstung darf keine Mängel aufweisen, um die Plakette zu erhalten.
Alle Jahre wieder: Jährlich steht die Hauptuntersuchung (HU) für Lkw über 3,5 Tonnen an; zudem erfolgt im selben Rhythmus - sechs Monate nach der HU - die Sicherheitsprüfung. Für Spediteure und Transportunternehmer ist das eine gewohnte und bekannte Pflicht, alles reine Routine.
Aber Achtung! Was häufig nicht bekannt ist: Auch im Bereich Ladungssicherung (LaSi) gibt es Anforderungen, die es bei der HU zu erfüllen gilt. "Die Hauptuntersuchung ist mehr als Bremse, Abgas und Licht", unterstreicht Christian Egger, Leiterder Service Line Truck & Bus bei TÜV SÜD Division Mobility.
"Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsungen oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten" (§ 22 (1) StVO).
LaSi auf dem Prüfstand
In Paragraf 23 StVO heißt es weiter zu den sonstigen Pflichten des Fahrzeugführers (Auszug): "Der Fahrzeugführer ist dafür verantwortlich, dass seine Sicht nicht durch die . Ladung, Geräte oder den Zustand des Fahrzeugs beeinträchtigt wird. Er muss dafür sorgen, dass das Fahrzeug, der Zug oder das Gespann sowie die . Ladung vorschriftsmäßig sind und dass die Verkehrssicherheit des Fahrzeugs durch die Ladung nicht leidet."
Die Fahrzeuge müssen so gebaut werden, dass die Vorgaben der Verhaltensvorschrift für den Verkehr (StVO) beim Transport von Ladung eingehalten werden können. Das bedeutet, dass die Einrichtungen zum Aufnehmen und im Weiteren zum Sichern der Ladung auf Lkw auch in der HU überprüft werden. Konkret werden die HU-Mängelpunkte bei der Ladungssicherung in drei Bereiche für den Laderaum definiert: Boden/Wände/Rungen, Plane/Gestell/Verschlüsse sowie Kipp- und Ladeeinrichtung. "Bei den festgestellten Mängeln kann es sich beispielsweise um lose Schrauben, beschädigte Planen oder verschlissene Bordwände handeln", konkretisiert Egger. Kleine Ursache, teilweise fatale Wirkung. "Ein Loch in der Plane reicht aus, um Ladung zu verlieren", so Egger. "Ladungssicherung hat damit nicht nur eine hohe Relevanz für die Sicherheit der Fahrenden selbst sowie die der anderen Verkehrsteilnehmer, sondern ist auch für einen sicheren und flüssigen Verkehrsfluss eminent wichtig."
Eine entsprechend hohe Aufmerksamkeit sollte die Branche daher auch auf die neue VDI-Richtlinie 2700 zur Ladungssicherung richten, in der in Blatt 8 der Transport von Pkw und Lkw geregelt ist, findet der Experte von TÜV SÜD. Im Oktober wird er bei einem kostenlosen Online-Seminar über die neuen Vorgaben informieren, die am 1. September in Kraft getreten sind.
Digitales Symposium: Ladungssicherung
3 Fragen an Christian Egger
TÜV SÜD Ansprechpartner
Christian Egger, Leiter der Service
Line Truck & Bus
Tel.: +49 731 9360530
E-Mail: christian.egger@tuvsud.com