Golden Arrow Bus Services: Batterie auf dem Prüfstand

Markus Gregor zu Besuch
Markus Gregor (2. von links) und Pascal Mast (4. von rechts) zu Besuch bei GABS in Kapstadt
© Foto: GABS

TÜV SÜD und Golden Arrow Bus Services, ein südafrikanisches Busunternehmen mit 120 Elektro­­bussen, sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. Mit den Daten aus der Flotte will TÜV SÜD Erkenntnisse zum Verlauf des Batteriezustands im Langzeitgebrauch gewinnen.

Die weltweite Recherche nach einem Partner mit einer möglichst großen E-Flotte begann vor folgendem Hintergrund: Markus Gregor, der in Masts Team bei TÜV SÜD arbeitet, schreibt aktuell seine Dissertation zum Thema "Lebensdauervorhersage von Traktionsbatterien" an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Die herstellerunabhängigen Algorithmen und Berechnungsmethoden, die schon vielfältig diskutiert, aber noch kaum angewandt wurden, sollen dabei auf den Prüfstand: Können sich die Unternehmen auf die Angaben verlassen, die künftig in Euro 7 angegeben werden?

Im ersten Jahr seiner Promotion recherchierte Gregor, was eine Batterie sicher macht - Vermeidung von Zellbrand, plötzlicher Leistungsverlust und andere Szenarien.

Im zweiten Jahr beschäftigte er sich mit den notwendigen Parametern, um diese Worst Cases zu vermeiden, und auch die Recherche der Berechnungsmethoden fielen in diese Phase, die als Grundlage dienen, um Sicherheit und Langlebigkeit der Batterien zu ermitteln. Aktuell befindet sich Gregor im dritten Jahr seiner Promotion, das mit der Kooperation mit GABS und einem Besuch in Kapstadt gestartet ist. Nun wird die Theorie in der Praxis getestet", so Mast. "Das dritte Jahr steht unter der Überschrift Validierung - dafür benötigt man Echtzeitdaten vom Markt." Die Daten werden dabei über das Onboard-Interface direkt ausgelesen - ohne fahrerbezogene Daten, ein Ingenieur von GABS vor Ort unterstützt die Datenlieferung.

Angelegt ist die Kooperation zunächst auf drei Jahre, also über die Promotion von Gregor hinaus. "Wir haben inhaltlich den wissenschaftlichen Teil an eine Doktorarbeit gehängt", erklärt Mast. "Aber uns interessiert darüber hinaus natürlich auch der Zustand von dann schon leicht gealterten Batterien, zudem reicht die Notwendigkeit der Überprüfung von Batterien in E-Fahrzeugen viel weiter." Damit spielt er auf die Option an, die gewonnenen Ergebnisse künftig in die Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung zu integrieren. "Gerne auch in Verbindung mit dem digitalen Produktpass, den die neue europäische Batterierichtlinie vorgibt. Dort könnten wir wie bei einem Lebenslauf mit jeder HU jährlich die Batterieperformance eintragen, sodass Zweitnutzer zuverlässige Informationen erhalten", ergänzt Mast. Auch soll die Arbeit von Gregor ganz praktische Erkenntnisse für die optimale Wartung und Handhabung von Batterien liefern.

Mast resümiert: "Als TÜV SÜD wollen wir, dass neue Technologien wie die Elektromobilität auf die Straße kommen - nicht nur in Nischenanwendungen. Dazu müssen wir Vertrauen schaffen. Unser Beitrag dazu ist die Bewertung von Sicherheit und Werterhaltung von Batterien. Durch das Projekt mit GABS sind wir so breit aufgestellt, dass wir kommende Gesetzgebungen jetzt schon überprüfen können. Im besten Fall lässt sich dadurch eine Bewertung von Batterien nicht nur nach Wert, sondern auch nach Sicherheit ableiten."

E-Bus von Golden Arrow Bus Services
GABS hat 120 E-Busse in der Flotte, der E-Antrieb ist teilweise im Heck verbaut
© Foto: TÜV SÜD

Vertrauensbildende Maßnahme

Gleichzeitig soll die von TÜV SÜD eigenfinanzierte Datenanalyse, die perspektivisch auf vielen 100.000 gestromerten Kilometern basiert, laut Mast bewirken, dass Unternehmen Vertrauen gewinnen, den höheren Anschaffungspreis zu wagen, wenn die Parameter der Batterie tatsächlich verlässlich sind: "Wenn dagegen Vorbehalte überwiegen, wird sich die Technik nicht durchsetzen." Stattdessen soll es am Projektende im Idealfall heißen: Wenn die E-Fahrzeuge unter den robusten Bedingungen in Südafrika gut durchhalten, tun sie das auch in München, Stuttgart und Hamburg.

Erkenntnisse für die HU?

Die weltweite Recherche nach einem Partner mit einer möglichst großen E-Flotte begann vor folgendem Hintergrund: Markus Gregor, der in Masts Team bei TÜV SÜD arbeitet, schreibt aktuell seine Dissertation zum Thema "Lebensdauervorhersage von Traktionsbatterien" an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Die herstellerunabhängigen Algorithmen und Berechnungsmethoden, die schon vielfältig diskutiert, aber noch kaum angewandt wurden, sollen dabei auf den Prüfstand: Können sich die Unternehmen auf die Angaben verlassen, die künftig in Euro 7 angegeben werden?

Im ersten Jahr seiner Promotion recherchierte Gregor, was eine Batterie sicher macht - Vermeidung von Zellbrand, plötzlicher Leistungsverlust und andere Szenarien.

Im zweiten Jahr beschäftigte er sich mit den notwendigen Parametern, um diese Worst Cases zu vermeiden, und auch die Recherche der Berechnungsmethoden fielen in diese Phase, die als Grundlage dienen, um Sicherheit und Langlebigkeit der Batterien zu ermitteln. Aktuell befindet sich Gregor im dritten Jahr seiner Promotion, das mit der Kooperation mit GABS und einem Besuch in Kapstadt gestartet ist. Nun wird die Theorie in der Praxis getestet", so Mast. "Das dritte Jahr steht unter der Überschrift Validierung - dafür benötigt man Echtzeitdaten vom Markt." Die Daten werden dabei über das Onboard-Interface direkt ausgelesen - ohne fahrerbezogene Daten, ein Ingenieur von GABS vor Ort unterstützt die Datenlieferung.

Angelegt ist die Kooperation zunächst auf drei Jahre, also über die Promotion von Gregor hinaus. "Wir haben inhaltlich den wissenschaftlichen Teil an eine Doktorarbeit gehängt", erklärt Mast. "Aber uns interessiert darüber hinaus natürlich auch der Zustand von dann schon leicht gealterten Batterien, zudem reicht die Notwendigkeit der Überprüfung von Batterien in E-Fahrzeugen viel weiter." Damit spielt er auf die Option an, die gewonnenen Ergebnisse künftig in die Weiterentwicklung der Hauptuntersuchung zu integrieren. "Gerne auch in Verbindung mit dem digitalen Produktpass, den die neue europäische Batterierichtlinie vorgibt. Dort könnten wir wie bei einem Lebenslauf mit jeder HU jährlich die Batterieperformance eintragen, sodass Zweitnutzer zuverlässige Informationen erhalten", ergänzt Mast. Auch soll die Arbeit von Gregor ganz praktische Erkenntnisse für die optimale Wartung und Handhabung von Batterien liefern.

Mast resümiert: "Als TÜV SÜD wollen wir, dass neue Technologien wie die Elektromobilität auf die Straße kommen - nicht nur in Nischenanwendungen. Dazu müssen wir Vertrauen schaffen. Unser Beitrag dazu ist die Bewertung von Sicherheit und Werterhaltung von Batterien. Durch das Projekt mit GABS sind wir so breit aufgestellt, dass wir kommende Gesetzgebungen jetzt schon überprüfen können. Im besten Fall lässt sich dadurch eine Bewertung von Batterien nicht nur nach Wert, sondern auch nach Sicherheit ableiten."


TÜV SÜD Ansprechpartner

TÜV SÜD Division Mobility
Pascal Mast
Direktor Neue Technologien und Nachhaltigkeit
Tel.: +49 160 7043306
E-Mail: pascal.mast@tuvsud.com



ARTIKEL TEILEN MIT



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.