Cybersecurity: KI kann gelernt werden

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Wer mit KI-Tools arbeitet, muss laut EU AI Act geschult werden. Die TÜV SÜD Akademie hat viele Schulungsangebote
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Die TÜV SÜD Akademie bietet ein breites, modulares Schulungskonzept und Zertifizierungen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI). Peter Sakal, Manager Cybersecurity und KI bei TÜV SÜD Akademie, hat das Angebot mitentwickelt.

Prompting, EU AI Act, ISO-Zertifizierungen, Datenschutz: KI ist gekommen, um zu bleiben - und fordert Unternehmen auf vielen Ebenen. Die TÜV SÜD Akademie hat daher vor rund zwei Jahren begonnen, ein Schulungsangebot im KI-Umfeld aufzubauen. Seit Ende 2024 gibt es einen eigenen Bereich dafür. Vom einzelnen Mitarbeitenden über Projektverantwortliche bis hin zum Management werden unterschiedliche Zielgruppen abgeholt und entsprechend ihrer Rolle weitergebildet - wobei es auch branchenspezifische Lösungen gibt.

Ein Thema, das für eine große Nachfrage bei der TÜV SÜD Akademie sorgt, ist dabei die Gesetzgebung. "Der EU AI Act ist eine komplexe regulatorische Grundlage. Dazu kommt mit der ISO 42001 für KI-Managementsysteme eine immer wichtiger werdende Norm", sagt Peter Sakal, Manager Cybersecurity und KI bei der TÜV SÜD Akademie. Er ist seit 2013 bei TÜV SÜD, war erst Auditor, dann Businessline-Manager "Commercial Transaction Security", Leiter "Information Risk Services" und tätig im Cyber Security Consulting & Auditgeschäft und wechselte 2020 ins Produktmanagement der TÜV SÜD Akademie. Dort hat Sakal die fachliche Verantwortung für die Themenfelder im Umfeld "Digital Ecosystem".

Gesetzliche Verpflichtungen

Sakal erklärt: "Den EU AI Act müssen alle Unternehmen in der EU verpflichtend umsetzen. Dafür gibt es einen gestaffelten Zeitplan, aber letztlich kommt keiner drumherum, sich mit dem EU AI Act zu beschäftigen." Daher hat die TÜV SÜD Akademie ein Fachtraining entwickelt, das sich mit der Gesetzeslage beschäftigt. Zudem stehen ein weiteres Fachtraining für die ISO 42001 KI-Managementsysteme sowie ein praktisches Fachtraining zum Thema Prompt-Engineering für KI-Tools zur Wahl. "Dort erhalten die Teilnehmenden jeweils einen guten Überblick: Wo sind Fallstricke, was ist zu beachten", so Sakal. So lassen sich neue Marktchancen nutzen und KI-Kompetenzen gemäß Art. 4 EU AI Act nachweisen.

Würfel auf denen AI steht
Der EU AI Act tritt gestaffelt in Kraft – betrifft aber früher oder später jeden
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Von echten Profis für Profis

Neben den Fachtrainings für den schnellen Überblick gibt es ein rollenspezifisches Training für Marketing & Sales sowie branchenspezifische Trainings, unter anderem ein Kompakttraining "Automotive AI" oder für Experten der funktionalen Sicherheit ein Training, das die Anforderungen der ISO/PAS 8800 an praktischen Beispielen erläutert. "Zudem entwickeln wir derzeit ein Training für KI in der Logistik, das bis Ende des Jahres verfügbar sein soll", ergänzt Sakal. Mit speziellen Zertifizierungslehrgängen, die auch international angeboten werden, spricht die TÜV SÜD Akademie Personen an, die KI in den Unternehmen umsetzen wollen und dafür eine solide Basis benötigen. Das modulare Konzept sieht drei Level vor, wobei das erste bereits heute, die anderen beiden bis Ende des Jahres angeboten werden: Foundation, Advanced und Expert, die mit den Zertifizierungen AI Coordinator, AI Officer zum Chief AI Officer abgeschlossen werde.

Trainer der TÜV SÜD Akademie müssen einen umfangreichen Einstellungsprozess durchlaufen: Das interne Referenten-Management überprüft vorab die fachlichen und didaktischen Anforderungen, zudem muss im Rahmen der Supervision ein Probevortrag gehalten werden. Auch Mitarbeiter aus dem TÜV SÜD Konzern werden als erfahrene Fachexperten eingesetzt und können die Trainings mit vielen Praxisbeispielen bereichern.

Die hohen Anforderungen an die Referenten sind auch einer der Gründe, die aus Sicht von Sakal für eine Teilnahme an KI-Schulungen bei der TÜV SÜD Akademie sprechen. "Wir halten keine theoretischen Vorträge, sondern es handelt sich bei unserem Angebot um praxisorientierte Lehrgänge, die in aller Regel auch Übungen und Praxisbeispiele enthalten", ergänzt er. "Zudem setzen wir Personen ein, die praktisch in der Lebenswirklichkeit mit den Dingen arbeiten, die sie vorstellen." Nicht zu vergessen sei der hohe Qualitätsanspruch, für den die Marke TÜV SÜD stehe. "Wer an seine eigene Karriere denkt, erhält mit einer Zertifizierung von TÜV SÜD einen im Markt anerkannten Abschluss", so Sakal.

Kein Wunder, dass die TÜV SÜD Akademie ein großes Interesse an den KI-Schulungen feststellt. "Die Unternehmen wollen verstehen: Wann muss was umgesetzt werden? Wie viel Kapazität braucht es dafür? Was sind die Chancen von KI? Wie erhalte ich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens und wie hole ich die Mitarbeitenden ab?", fasst Sakal die Motivationslage der Teilnehmenden an KI-Angeboten zusammen.

Dabei treibe die Mehrheit eine Kombi-nation aus Risikosicht - Compliance-Anforderungen, die umgesetzt werden müssen - und Wettbewerbsfähigkeit an: Wie schafft man es, die KI Tools so zu nutzen, dass sie dem Unternehmen nützen?

E-Learning-Format in Aussicht

Eine Frage, die häufig gestellt wird, ist laut Sakal: "Muss jeder einzelne Mitarbeiter geschult werden?" Sakal antwortet: "Laut Artikel 4 im EU AI Act muss jeder, der KI nutzt, über KI-Kompetenzen verfügen, und zwar entsprechend seinem Arbeitsgebiet. Das gilt entsprechend auch für jeden, der im Rahmen eines Büroarbeitsplatzes KI-Tools wie ChatGPT oder andere nutzt."

Die TÜV SÜD Akademie entwickelt daher aktuell ein E-Learning-Format, damit Unternehmen genau diese Anforderung künftig erfüllen können. Und wenn es darüber hinaus Vertiefungsbedarf gibt, kann man aus der breiten Palette der KI-Themen der TÜV SÜD Akademie weitere Seminare auswählen. Bis Ende des Jahres soll es etwa 25 KI-Trainings geben.

Weitere Informationen unter: www.tuvsud.com/akademie/kuenstliche-intelligenz


TÜV SÜD Ansprechpartner

TÜV SÜD Akademie
Peter Sakal
Manager Cybersecurity und KI
E-Mail: peter.sakal@tuvsud.com



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