Autonom, schnell, Deutschland: Erster Level-4-Lkw fährt: Erster Level-4-Lkw fährt
Der autonome Lkw wird Realität: In Deutschland fährt mit ATLAS-L4 erstmals ein selbstfahrender Lkw im öffentlichen Straßenverkehr. Das Projekt macht die Bundesrepublik zum Vorreiter für Level-4-Technologie und setzt neue Impulse für Transport, Logistik und die Zukunft des Güterverkehrs.
Wenn sich zwei Profis zusammentun, freuen sich Dritte. Das gilt auch für die Kooperation von TÜV SÜD und dem ADAC: Direkt auf dem Gelände des ADAC-Testzentrums im bayerischen Penzing bei Landsberg am Lech betreibt TÜV SÜD eine Niederlassung, um seine Expertise in Testing, Regularien, Normen, Zulassungsprozesse und Homologation für globale Märkte einzubringen. Gemeinsam wollen die beiden Partner dort auf diese Weise neue Fahrzeugtypen nach internationalen Regularien effektiv prüfen, indem alle Services rund um die Homologation zum Rundum-Portfolio gehören.
Der verkehrsgünstig gelegene Standort ist Teil des TÜV SÜD-Testclusters Süddeutschland. Dort haben die Experten von TÜV SÜD insbesondere die Homologation automatisierter Fahrfunktionen bis SAE-Level 4 im Fokus - so wie etwa beim Forschungs- und Entwicklungsprojekt ATLAS-L4 (siehe Infokasten). TÜV SÜD fungierte dabei als Prüfgesellschaft das Bindeglied zwischen Industrie und Forschung sowie den Behörden, die autonome Lkw letztendlich für den Straßenverkehr zulassen werden. Unter anderem die Aufgabe der TÜV SÜD-Experten: Die Validierung der für die Sicherheitsargumentation verwendeten Simulation durch Tests mit dem realen Fahrzeug auf dem Prüfgelände.
"Wir freuen uns sehr, an diesem wichtigen Projekt von Beginn an mit dabei gewesen zu sein. Mithilfe unserer Testinfrastruktur haben wir Systematiken und ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das zukünftig die Grundlage für Standards bei der Entwicklung autonom fahrender Nutzfahrzeuge im Hub2Hub-Betrieb sein wird", sagt Emmeram Klotz, Head of Testing, Global Homologation Service in der Division Mobility von TÜV SÜD. "Wir sind bereit, die ersten autonom fahrenden Fahrzeuge auf die Straße zu bringen!"
Was ist ATLAS-L4?
Mehr Simulations-Möglichkeiten
Ob autonome Fahrzeuge oder andere Technologien: Die Entwicklung ist rasant, ständig gibt es neue internationale Regularien. Kunden, die in der Entwicklung einer neuen Fahrzeuggeneration tätig sind, haben im TÜV SÜD-Cluster einen festen Ansprechpartner für ihre Projekte. Sie können damit mögliche Hürden bei der weltweiten Fahrzeugzulassung frühzeitig angehen. Die positiven Effekte: kürzere Entwicklungszeiten sowie beschleunigte Marktreife- und Zulassungsprozesse.
Auf dem Prüfgelände in Penzing werden die für die Typgenehmigung vorgeschriebenen Tests durchgeführt. Durch die Kombination des Know-how und der Ressourcen von ADAC und TÜV SÜD geschieht dies effizient und aus einer Hand.
Die TÜV SÜD-Expertise umfasst speziell bei der Homologation automatisierter Fahrfunktionen neben der Typgenehmigung auch Funktionssicherheit, Safety of the Intended Function (SOTIF), Cybersecurity sowie das Testen auf Straße und Prüfgelände. Ein neuer Aspekt beim autonomen Fahren: Die Regulatorik bietet in einem viel größeren Umfang als bisher die Möglichkeit, Simulation für die Typzulassung zu nutzen. Auch hier muss sichergestellt werden, dass die verwendeten Prozesse, Infrastruktur und Managementsysteme den Anforderungen entsprechen.
Laut Klotz wichtig bei der Entwicklung der Lkw: Von vornherein alle Anforderungen und gesetzlichen Vorgaben für die spätere Zulassung mit zu bedenken: "Zum Beispiel können vermeintlich kleine Details im Betriebsbereich sehr große Auswirkungen auf die Anforderungen haben: Kopfsteinpflaster, Mautschranken, Tunnel und, und, und. Das sind auch Punkte, die von Beginn an in die Entwicklung eingebracht werden müssen. Sonst bleibt der Lastwagen vor dem Tunnel einfach stehen."
Auch bei solchen Punkten haben die TÜV SÜD-Experten jahrelange und globale Erfahrung bei der Prüfung hochautomatisierter Fahrzeuge gesammelt. Dabei war TÜV SÜD jeweils maßgeblich daran beteiligt, die Relevanz gefährlicher Faktoren zu verstehen und zu benennen, um Rückschlüsse auf die Gesamtheit zu ziehen und so für die Typgenehmigung nötigen Tests zu bestimmen und zu validieren.
Klotz: "Wir kennen bis ins Detail alle Punkte, die für die Zulassung benötigt werden, und stehen bereits jetzt für die Hersteller bereit, sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen - und das von der frühesten Entwicklungsphase an. Infrastruktur, Testing, Zulassung - wir sind am Start!" Dabei steht TÜV SÜD die Teststrecke auf der Autobahn A9 und das ADAC-Testzentrum in Penzing als Prüfgelände zur Verfügung, das die besonderen Ansprüche des Schwerlastverkehrs erfüllt.
TÜV SÜD Ansprechpartner
TÜV SÜD Auto Service GmbH,
TÜV SÜD Division Mobility
Andreas Schäffler,
Leiter Homologation Deutschland,
Tel.: +49 151 54333370,
E-Mail: Andreas.Schaeffler@tuvsud.com