Werlte. Glaubt man Bernard Krone, hatte beim Spatenstich des Werk Werlte niemand die unglaubliche Erfolgsgeschichte vor Augen. Man ist fast geneigt, der typischen Emsländer Bescheidenheit zu folgen. Und dennoch ist es ein wenig Kokettieren, denn nahezu alles was die Krones anpacken – egal ob der Junior oder der Senior Bernard Krone, es gelingt! Buchstäblich aus der Brache entstand in einem halben Jahrhundert aus einer ehemals als Zweigwerk geplanten Fertigung für landwirtschaftliche Maschinen, Europas aktuell größte Auflieger-Produktionsstätte. 1964 suchte Krone nach Kapazitäten, um die Lieferzeiten seiner Maschinenfabrik zu reduzieren. Die „blaue Krone“, heute etabliertes Erkennungszeichen für die landwirtschaftlichen Industrieprodukte, war damals schon bekannter und geschätzter Lieferant der Bauern. Typisch auch für den Senior, dass er beim Festakt zugibt, dass er die Besichtigung des Geländes praktischerweise mit einem Rendezvous mit der späteren Gattin verband …
1971 startet dann die Produktion von Anhängern. Voller Dankbarkeit erinnert sich der heutige Vorsitzende der Krone Holding, dass sein erster Kunde eine Preiserhöhung vom Wettbewerber nicht akzeptieren wollte und mit dem Wunsch und der Frage anklopfte: „Mensch Bernard, das kannst Du doch auch?“ So wie diese Anekdote, war der Festakt zum 50-jährigen Jubiläum geprägt von persönlichen Erinnerungen und zahlreichen Grußworten lokaler und überregionaler Politiker. Ganz im Sinne seines Vaters dankte Geschäftsführer Bernard Krone den Partnern und vor allem den loyalen Mitarbeitern, die den Erfolg mitgetragen haben.
Nach den obligaten Grüßen und Glückwünschen von Bürgermeistern, Landtagsabgeordneten und Bundestagsmitgliedern – das Auditorium hat es im TrailerForum bereits ein wenig an Aufmerksamkeit vermissen lassen, folgte als Finale Furioso der Auftritt des großen alten Mannes – man darf es in diesem Zusammenhang sagen, ohne despektierlich zu sein. Mit ständigem Hinweis, dass man ja eigentlich zum Feiern zusammen gekommen wäre und dass er sich kurz fassen wolle, war es am Ende ein halbstündiger, vor allem aber ein kurzweiliger Vortrag von Bernard Krone. Dass er auf seinen früheren Visitenkarten als Berufsbezeichnung „Zirkusdirektor“ stehen hatte, sorgte für einen der vielen heiteren Lacher im Publikum. Vor allem aber die Anekdote, dass er am meisten im Leben gelernt hätte, weil er seiner eigenen Reklamationsabteilung vorstand. „Einmal hat mir sogar einer der Kunden einen Brief geschrieben“, erzählt er seinen rund 350 Gästen. „Das war schon mehr als ungewöhnlich. Denn eigentlich konnten Fuhrunternehmer damals nur laut ins Telefon schreien … Der Mann muss also wirklich sehr verärgert gewesen sein.“
Auch diesen Kunden konnten Bernard Krone zufriedenstellen und dokumentiert die bis heute anhaltende Servicebereitschaft und Kundenorientierung seines Unternehmens. Auch wenn es die Krones nie laut zugeben würden: Insgeheim rechnet man fest damit, dass dies nur die ersten 50 Jahre in Werlte waren. Es werden noch viele Dekaden folgen. Schließlich steht mit den Enkelinnen bereits Generation Nummer vier in den Startlöchern. (gg)