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Das Politikum Diesel

22.02.2011 15:36 Uhr

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Die Welt blickt gebannt nach Libyen. Der Wüstenstaat ist der nächste Schauplatz der Volksaufstände in Nordafrika. Für die deutschen Spediteure sind die Entscheidungen in der islamistisch-sozialistische Volksrepublik nicht nur aus Demokraten-, sondern auch als Unternehmersicht von Interesse.

"Der Rohölpreis ist zur Zeit massiv durch den Demokratisierungsprozess in Nordafrika beeinflusst. Statt einer erwarteten Steigerung des Preises für ein Barrel, sprich 159 Liter Rohöl, von 80 auf 90 Dollar in diesem Jahr, gehen wir nun von rund 100 Dollar im Jahresdurchschnitt aus", erklärt Heinz-Jürgen Büchner, Analyst für Rohstoffmärkte bei der IKB Deutsche Industriebank AG. Dies ist der Stand nach den Volkserhebungen in Tunesien und Ägypten. Andere Länder wie etwa Algerien, Saudi Arabien oder eben Libyen gehören zu den größten Rohöl-Förderländern der Welt. Wenn sich in diesen Regionen etwas tut, kann sich der Preis massiv ändern. "Diese Sorge treibt im Moment den Ölpreis an", sagt Büchner. Die Ängste, dass der im Fahrwasser des neuen Bio-Ottokraftstoffes (E10) wieder steigende Dieselpreis weiter nach oben geht, wird dies nur befeuern. "Gerechnet vom Tiefpunkt der Preise während der Wirtschaftskrise hat sich Dieselkraftstoff mittlerweile um 35 Prozent verteuert. Zum ehemaligen Allzeithoch fehlen derzeit noch gut zehn Prozent", erklärt der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. Die Hochpreisebene aus dem Sommer 2008 mit 1,50 Euro pro Liter Diesel ist damit fast wieder im Blick.

Da ist es wenig tröstlich, wenn der Branchenbeobachter "Energie Informationsdienst" bestätigt, dass im Vorjahr die Brutto-Tankstellenmarge für Diesel in Deutschland mit 9,59 Cent je Liter, nur noch von Dänemark (8,84 Cent/Liter), Frankreich (7,33), Großbritannien (5,69 Cent) und Österreich (8,84 Cent) unterboten wurde. Will heißen: Nicht die Pächter oder die Mineralölfirmen profitieren vom Gang an die Zapfsäule, sondern der Großteil des Tank-Obolus fließt direkt an den Fiskus. Für die Transporteure heißt dies eines: den Diesel-Floater anwerfen, sofern er vorhanden ist. Sonst bringen die Turbulenzen in Nordafrika schnell die eigene Bilanz ins Trudeln.

Rocco Swantusch, Redakteur der VerkehrsRundschau

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