Die magische Verbrauchsmarke von 30 Litern auf 100 Kilometer ist nachhaltig gefallen – jetzt auch auf der VerkehrsRundschau-Testrunde. 28,7 Liter Diesel genügten dem MAN TGX 18.440 Efficient Line, um über die Runde zu kommen, womit er die 440er-Standardversion gleich um 2,4 l/100 km oder gut sieben Prozent unterbot.
Diesen Verbrauchsfortschritt reklamiert übrigens auch Daimler beim Wechsel vom aktuellen auf den neuen Actros für sich, wobei man allerdings in beiden Fällen über die Abgasnorm Euro 5 spricht. Womit sich auch die neuen Rohbauten auszahlen. Eine Möglichkeit, die MAN schon 2007 mit dem TGA-Facelift zum TGX, soweit im vorhandenen Rahmen möglich, ausschöpfte. Die weiteren, softwaretechnischen und motorischen Mittel samt Abschaltung unbenötigter Nebenverbraucher sind momentaner Stand der Technik. In dem Zusammenhang verwundert es nicht, dass Mercedes- Benz aktuell den neuen Actros in Euro 5 und Euro 6 auf der Strecke Rotterdam–Stettin–Rotterdam gegen die aktuelle Version in „Nardo"-Ausführung antreten lässt. Wer Daimler kennt, weiß, dass der Neue den alten hier wahrscheinlich in beiden Abgaseinstufungen unterbieten dürfte. Das Problem: Im Nah- und Verteilerverkehr spielt der Luftwiderstand nur eine untergeordnete Rolle. Hier wird deutlich mehr Aufwand bis hin zum Hybriden nötig sein, um die Verbräuche fühlbar zu drücken.
Doch der aktuelle Test des MAN beweist, was die Unternehmer noch an Einsparpotenzial heben können, wenn die LKW-Hersteller die bereits vorhandenen Mittel nutzen und noch dazu wie MAN zum Kampfpreis anbieten. Effizienzmodelle rechnen sich also. Und man darf davon ausgehen, dass die 30-Liter-Marke – zumindest im VR-Test – immer häufiger fallen wird. Was ganz im Sinne der Transporteure sein dürfte.
Gregor Soller, Redakteur VerkehrsRundschau, Ressort Fahrzeugtests, NFZ-Technik und-Zubehör