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Zweifel am umweltpolitischen Sinn von Elektrofahrzeugen

20.01.2011 10:10 Uhr
BDI-Vizepräsident Matthias Wissmann: "Wir folgen keinem E-Hype."
© Foto: VR/Annika Binder

Die Entwicklung und Produktion von Elektrofahrzeugen wird vor allem durch den internationalen Wettbewerb und nicht durch umweltpolitische Ziele vorangetrieben

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Berlin. Elektromobilität ist in Deutschland kein umweltpolitisches, sondern vor allem ein wirtschaftspolitisches Thema. "Ob Elektrotechnik umwelttechnisch sinnvoll ist, können wir heute noch nicht vollständig beantworten", sagte Werner Ressing, Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium, auf der Veranstaltung "Elektromobilität in Deutschland: Eine Zwischenbilanz" des Deutschen Verkehrsforums und des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI). Vorerst könne sie herkömmliche Verbrennungsmotoren nicht ersetzen und auch die CO2-Werte seien noch nicht deutlich besser als bei den konventionellen Motoren. Das Thema habe aber global an Bedeutung gewonnen, so dass sich die deutschen Automobilhersteller beim internationalen Wettbewerb um die Produktion von Elektrofahrzeugen beteiligen müssen. "Deutschland muss Leitanbieter werden", forderte deshalb auch Klaus-Peter Müller, Vorsitzender des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums.

Matthias Wissmann, Präsident der Automobilindustrie (VDA) und BDI-Vizepräsident, sagte, dass sich das Thema Elektromobilität nicht nur in einem technischen, sondern vor allem in einem politischen Suchprozess befände. Deshalb forderte er von der Politik, sich auf entsprechende Rahmenbedingungen nicht nur national, sondern vor allem international zu verständigen. Darunter verstand der BDI-Vizepräsident die Bedingungen für die Markteinführung von Elektrofahrzeuge, aber auch Standardisierungen, wie beispielsweise für die einheitliche Gestaltung der Stecker der Fahrzeuge und Tankstellen. "Wir folgen keinem E-Hype, denn auf den Hype folgt immer der Kater", betonte Wissmann. Vielmehr verfolge Deutschland eine realistische Strategie, in der das große Potenzial Deutschlands genutzt werde.

Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und Ressing zeigten zwar Verständnis für die Wünsche, den Kauf von Elektrofahrzeugen zu subventionieren. Dennoch schlossen sie derzeit eine staatliche Förderung aus. "Wir wollen keine Unikate oder ausländische Hersteller fördern und ein serienreifes Fahrzeug von einem deutschen Hersteller gibt es noch nicht auf dem Markt", erklärte Ressing. Förderbeiträge werde es deshalb vorerst nur für die Entwicklung und Forschung geben. Außerdem sei aus haushaltspolitischen Gründen in den nächsten Jahren kein Pozential für einen finanziellen Kaufanreiz da. Wichtig sei, ergänzte Bomba, bei der Forschung und Entwicklung technisch offen zu bleiben, sich also nicht nur auf batteriebetriebene Fahrzeuge zu konzentrieren, da beispielsweise künftig der Hybridantrieb im Nutzfahrzeugbereich eine wichtige Rolle spielen könnte. (ab)


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